Das Schließen von Funklöchern dauert länger als gedacht
1&1 mit Startproblemen
Derzeit funken drei Mobilfunknetze in Deutschland, und zwar von der Telekom, von Vodafone und von Telefónica mit seiner Marke O2. Eigentlich sollte bis Jahresende ein viertes hinzukommen: Der Neueinsteiger 1&1 ersteigerte 2019 erstmals eigenes Spektrum, bis Ende dieses Jahres sollten 1000 5G-Standorte aktiviert werden. Doch wegen Verzögerungen bei einer beauftragten Infrastrukturfirma kann der Telekommunikationskonzern aus Montabaur (Rheinland-Pfalz) dieses Zwischenziel nach eigenem Bekunden erst im Sommer 2023 erreichen.
In dem Schreiben der Bundesnetzagentur fordert die Behörde die Netzbetreiber auf, für jeden verzögerten Standort eine detaillierte Dokumentation vorzulegen. "Dies soll eine Prüfung dahingehend ermöglichen, ob die Verzögerungen durch den jeweiligen Mobilfunknetzbetreiber oder Dritte zu vertreten sind."
Die Behörde verweist zudem auf die Möglichkeit von Bußgeldern. Ob die Netzagentur aber wirklich dieses scharfe Schwert zücken würde, ist fraglich: Selbst bei den deutlichen Verfehlungen von O2 nach der Auktion von 2015 beließ es die Behörde bei Ermahnungen.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Maik Außendorf hält die Nichteinhaltung von Ausbauauflagen für "ein echtes Problem". Er will sich dafür einsetzen, dass die Bundesnetzagentur "hier ihre Instrumente wirksam einsetzt, um den Druck zu erhöhen".