Forschung
14.06.2018, 15:08 Uhr
Turbolader für den Lithium-Akku
Hohe Speicherkapazität, schnelle Ladegeschwindigkeit und viele Ladezyklen: Am deutschen Forschungszentrum Jülich wird mit einem neuen Anodenmaterial für Lithium-Akkus experimentiert, das all das kann.
Einem Team von Materialforschern aus Jülich, München und Prag ist die Herstellung eines Verbund-Werkstoffs gelungen, der sich besonders gut für Elektroden in Lithium-Batterien eignet. Das sogenannte Nanokomposit-Material könnte nicht nur die Speicherkapazität und Lebensdauer der Batterien deutlich steigern, sondern auch ihre Ladegeschwindigkeit. Bislang war nur jeweils das eine oder das andere möglich.
Auf das Anodenmaterial kommt es an
Mit einem Hybridmaterial als Anode will Dina Fattakhova-Rohlfing den Lithium-Akku der Superlative bauen.
Quelle: Forschungszentrum Jülich / Sascha Kreklau
"Anoden auf der Basis von Zinndioxid können im Prinzip viel höhere spezifische Kapazitäten erreichen – also mehr Energie speichern – als zurzeit verwendete Kohlenstoff-Anoden. Denn sie haben die Fähigkeit, mehr Lithium-Ionen aufzunehmen", so Fattakhova-Rohlfing. "Reines Zinnoxid zeigt jedoch sehr schlechte Zyklenstabilität – die Speicherfähigkeit der Batterien nimmt stetig ab, und sie können nur wenige Male wieder aufgeladen werden. Mit jedem Auf- und Entladezyklus ändert sich das Volumen der Anode, was dazu führt, dass sie zerbröselt", führt die Forscherin weiter aus.