Gefahren-Meldungen per App
13.07.2017, 14:38 Uhr
Biwapp, Katwarn, Nina und Warnwetter im Vergleich
Unwetter, Großbrände, Schulausfall: Warn-Apps informieren ihre Nutzer über ganz unterschiedliche Ereignisse bis hin zur richtigen Katastrophe. Doch auf eine App allein kann man sich nicht verlassen. Jede hat ihren eigenen Einsatzbereich.
Das Smartphone summt, es leuchtet eine Benachrichtigung auf: "Warnung, geplante Bombenentschärfung" meldet sie. Ein Tippen auf den Bildschirm, und es folgen ausführliche Informationen. So funktionieren eigentlich alle Warn-Apps, die man sich für sein Smartphone herunterladen kann.
Warn-Apps sind ein zeitgemäßer Kanal für Meldungen im Katastrophenfall, sagt Michael Judex vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Mit ihnen kommen die Warnhinweise im Idealfall punktgenau auf die Millionen in Deutschland aktiven Smartphones. Nutzer sehen auf einen Blick, welche Gefahr am eigenen Standort oder in der eingestellten Region droht.
Vier große Warn-Apps gibt es aktuell für den deutschen Raum. Doch mit der Installation einer dieser Apps ist es längst nicht getan. Denn es gibt große Unterschiede, wovor einzelne von ihnen warnen. Und nicht jede App warnt bundesweit. Auf den ersten Blick sind die Unterschiede nicht unbedingt zu erkennen. Deshalb hier eine Übersicht der vier Apps Nina, Katwarn, Biwapp und Warnwetter.
Nina
Die Warn-App Nina wurde vom BBK entwickelt. Der Name steht für "Notfall-Informations- und Nachrichten-App". Die App ist ein Ausgabekanal des satellitengestützten Modularen Warnsystems, über das zum Beispiel auch Radiosender offizielle Warnmeldungen erhalten, erklärt Michael Judex. Der Bund, der nur bei großen nationalen Gefahrenlagen warnt, hat das System den Ländern für ihre Warnaufgaben zur Verfügung gestellt.
Bei Gefahren aus dem Bereich des Katastrophenschutzes, zum Beispiel Unwetter oder Hochwasser, sind die Bundesländer zuständig und können eigenständig Warnungen über Nina herausgeben. Die Wetterwarnungen bekommt Nina vom Deutschen Wetterdienst. In vielen Bundesländern warnt Nina auch vor weniger großflächigen Gefahren. Beispielsweise vor der Entschärfung von Weltkriegsbomben. Hier liegen die Verantwortungen je nach Bundesland unterschiedlich. Eine Karte mit den Landkreisen und Städten, die über eigene Leitstellen oder das jeweilige Innenministerium vor lokalen Gefahren warnen, ist auf der Webseite des BBK verfügbar.
Über die Kategorie "Notfalltipps" können sich Nutzer in der App unabhängig von einer akuten Gefahr außerdem über das richtige Verhalten im Notfall informieren.
Katwarn
Die App Katwarn wurde vom Fraunhofer-Institut Fokus im Auftrag öffentlicher Versicherer entwickelt. Wie Nina hat sie regional unterschiedliche Funktionen. Ebenso wie Nina gibt Katwarn bundesweit Warnungen des Deutschen Wetterdienstes heraus. Bei landesweiten Gefahren bekommen Nutzer von Katwarn in Hamburg, Berlin, Rheinland-Pfalz und dem Saarland Bescheid. Für einige Landkreise und kreisfreie Städte gibt es regionale Meldungen. Sie sind auf der Webseite von Katwarn einsehbar.
Ein Nachteil ist, dass Nutzer neben dem eigenen Standort höchstens sieben Postleitzahlen angeben können, für die sie gewarnt werden möchten. Das schränkt die Reichweite gerade in großen Städten mit vielen Postleitzahlen stark ein. Dafür bietet Katwarn in Kooperation mit den jeweiligen Veranstaltern Themen-Abos an: So sind Besucher von Festivals oder Messen auf dem aktuellen Stand über die Veranstaltung.
Ein Nachteil ist, dass Nutzer neben dem eigenen Standort höchstens sieben Postleitzahlen angeben können, für die sie gewarnt werden möchten. Das schränkt die Reichweite gerade in großen Städten mit vielen Postleitzahlen stark ein. Dafür bietet Katwarn in Kooperation mit den jeweiligen Veranstaltern Themen-Abos an: So sind Besucher von Festivals oder Messen auf dem aktuellen Stand über die Veranstaltung.