Arbeitsbedingungen
08.03.2018, 09:40 Uhr
Apple baut Kontrollen bei Zulieferern aus
In der Vergangenheit stand Apple immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern in der Kritik. Durch stärkere Kontrollen versucht der Konzern, die Probleme in den Griff zu kriegen.
Immer wieder gibt es Berichte, wonach Arbeiter in den Zulieferfirmen von Apple ausgebeutet werden
(Quelle: Kwest - Fotolia.com)
Apple hat im vergangenen Jahr die Überprüfungen der Arbeitsbedingungen und Umweltschutz-Maßnahmen bei seinen Zulieferern ausgeweitet. Die Zahl der kontrollierten Unternehmen stieg auf 756 von 705 im Jahr davor, wie der iPhone-Konzern in seinem jährlichen Zuliefererbericht mitteilte. 197 Standorte seien zum ersten Mal unter die Lupe genommen worden.
Dabei sieht Apple Fortschritte: Der Anteil der Unternehmen, die bei der Bewertung über 90 von 100 möglichen Punkten bekamen, stieg binnen eines Jahres von 47 auf 59 Prozent. Zugleich sei am anderen Ende der Skala der Anteil der Zulieferer mit weniger als 60 Punkten von drei auf ein Prozent gefallen. Bei einem Unternehmen seien die Apple-Kontrolleure auf Zugangsbeschränkungen gestoßen.
Die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit von 60 Stunden pro Woche lag bei 94 Prozent nach 98 Prozent im Vorjahr. Apple-Inspektoren fanden 38 Fälle, in denen Angaben zu Arbeitszeiten gefälscht wurden - was der Konzern zu den besonders schwerwiegenden Verstößen zählt. Auch seien 1,9 Millionen Dollar an 1.553 Arbeiter zurückgezahlt worden, die entgegen Apples Vorgaben für die Vermittlung eines Jobs bei einem Zulieferer zur Kasse geben wurden. Allein in einem Fall auf den Philippinen sei es um 700 Beschäftige und einen Betrag von einer Millionen Dollar gegangen. Im Jahr davor waren 2,6 Millionen Dollar an mehr als 1.000 Mitarbeiter zurückgezahlt worden.
Die Apple-Inspektoren fanden im vergangenen Jahr zwei minderjährige Arbeiter im Alter von 14 und 15 Jahren, die sich mit falschen Papieren die Jobs verschafft hatten. Nach Apple-Regeln muss der Zulieferer ihre Gehälter während der Schulausbildung weiterzahlen und ihnen später einen Arbeitsplatz anbieten.
Eine neue Initiative soll Mitarbeiterinnen in Gesundheitsfragen aufklären, unter anderem über Krebs-Früherkennung, Ernährung und Hygiene. Bis 2020 wolle Apple damit eine Million Frauen erreichen, erklärte der für das laufende Geschäft zuständige Manager Jeff Williams.