Für das iPhone
01.12.2017, 09:24 Uhr
Apple geht unter die Chip-Hersteller
Apple will künftig die Chips für seine Geräte selbst herstellen. Das berichtet die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". Prompt sackte der Aktienkurs des bisherigen Zulieferers Dialog Semiconductor ab.
Der Technologiekonzern Apple will laut einem Pressebericht künftig Chips für das iPhone in Eigenregie herstellen. Das berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Donnerstag. Das Blatt berief sich auf namentlich nicht genannte Industriekreise. Wie es weiter hieß, soll die Entwicklung der neuen Computerchips bereits Anfang 2018 starten. Die Aktien des Zulieferers Dialog Semiconductor sackten in der Folge ab.
Mit der Maßnahme will Apple die Abhängigkeit vom Chiphersteller Dialog ein Stück weit zurückfahren, so der Bericht. Bei den fraglichen Computerchips handelt es sich um Bauteile, mit denen verschiedene Funktionen wie zum Beispiel der Stromverbrauch von Smartphones gesteuert wird.
Auf Nachfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte ein Sprecher von Dialog Semiconductor, die Geschäftsbeziehungen entsprächen "dem normalen Geschäftsverlauf".
An der Börse reagierten die Aktien von Dialog Semiconductor mit starken Kursverlusten auf den Pressebericht aus Japan. Im Nachmittagshandel brachen die Papiere des deutsch-britischen Unternehmens zeitweise auf 28,53 Euro ein. Das war der tiefste Stand seit August 2016. Zuletzt notierten die Papiere noch 16,31 Prozent im Minus bei 31.055 Euro.
Befürchtungen über negative Folgen der großen Abhängigkeit von Apple hatten die Anteilsscheine bereits im April kräftig belastet. Damals hatte Analyst Karsten Iltgen vom Bankhaus Lampe Anzeichen gesehen, dass der Dialog-Großkunde eigene integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMIC) entwickelt und damit die Chips des TecDax-Unternehmens zumindest teilweise ersetzen könnte. Ab 2019 könnten Eigenentwicklungen demnach in iPhones eingesetzt werden, hatte der Analyst geschrieben.