Marktstart
12.09.2016, 12:14 Uhr
Apple nennt keine frühen Absatzzahlen zum Start des iPhone 7
Apple will erstmals keine frühen Verkaufszahlen zum Start des neuen iPhone nennen. Unterdessen kann der Hersteller einen Teilerfolg im Patentkrieg mit VirnetX erzielen.
Zum Start der Vorbestellungen des neuen iPhone 7 hat Apple überraschend angekündigt, künftig keine Absatzzahlen vom ersten Verkaufswochenende mehr zu veröffentlichen.
Der Konzern erklärte, dass die Zahl habe keine Aussagekraft mehr, weil sie nicht von der Nachfrage, sondern von den verfügbaren Stückzahlen bestimmt werde: "Wir sind an einem Punkt, an dem wir vor der ersten Vorbestellung wissen, dass das iPhone 7 ausverkauft sein wird." Die Apple-Aktie beendete den US-Handel am Donnerstag mit einem Minus von 2,6 Prozent.
Die Zahlen vom ersten Wochenende galten bisher als erster Indikator für die Verkaufsaussichten der neuen iPhones - schwankten aber auch zum Teil angesichts der Verfügbarkeit in einzelnen Ländern. So setzte Apple vergangenes Mal im Herbst 2015 am ersten Verkaufswochende 13 Millionen Geräte des Modells iPhone 6S ab - ein deutlicher Sprung im Vergleich zu den 10 Millionen beim iPhone 6 ein Jahr zu.
Allerdings war das 6S im Gegensatz zum Vorgängermodell gleich zum Start auch in China verfügbar, was den Markt größer machte. Am Ende verkaufte Apple im Weihnachtsquartal mit 74,8 Millionen Geräten des iPhone 6S nur minimal mehr als im Jahr davor.
Die iPhone-Verkäufe gehen in diesem Jahr erstmals seit dem Marktstart 2007 zurück. Im zweiten Quartal etwa gab es einen Absatzrückgang von 15 Prozent auf 40,4 Millionen Geräte. Einige Analysten rechneten für das Startwochenende des diese Woche angekündigten iPhone 7 mit rund zehn Millionen verkauften Geräten.
Patentkrieg: Apple erzielt Teilerfolg
Unterdessen hat die Patentfirma VirnetX in ihrem jahrelangen Gerichtsstreit mit Apple einen weiteren Rückschlag erlitten. Vier Schutzrechte, mit denen VirnetX den iPhone-Hersteller verklagt hatte, sind von der amerikanischen Patentbehörde für ungültig erklärt worden, wie aus am Wochenende veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. VirnetX hatte von Geschworenen im Februar 625,6 Millionen US-Dollar von Apple zugesprochen bekommen. Die Entscheidung war jedoch im August aufgehoben worden und ein neuer Prozess ist für Ende des Monats angesetzt.
Die Entscheidung der Patentbehörde hat keine sofortige Wirkung: VirnetX kann bei ihr noch Widerspruch einlegen und danach auch vor ein Berufungsgericht ziehen. Apple beantragte, den neuen Prozess bis zur endgültigen Klärung aufzuschieben, VirnetX will, dass die ursprüngliche Geschworenen-Entscheidung wiederhergestellt wird.
VirnetX wirft Apple vor, mit Diensten wie dem SMS-Ersatz iMessage und der Telefonie-App FaceTime Patente von VirnetX zur sicheren Kommunikation zu verletzten. Die 625,6-Millionen-Entscheidung fiel bereits im zweiten Prozess in dem Fall. VirnetX hatte 2012 bereits gut 368 Millionen US-Dollar zugesprochen bekommen. Die Entscheidung wurde jedoch von einem Berufungsgericht aufgehoben und das Verfahren neu aufgerollt.