WWDC
14.06.2016, 08:55 Uhr
Apple setzt auf künstliche Intelligenz und Apple Pay
Eine voll integrierte Siri, eine umfangreiche Erweiterung von Apple Pay und die Öffnung zahlreicher Anwendungen für alle Entwickler: Mit den auf der WWDC vorgestellten Software Updates sagt Apple der Silicon-Valley-Konkurrenz den Kampf an.
Mit zahlreichen Software-Updates gibt Apple auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC (World Wide Developers Conference) im Bill Graham Civic Auditorium in San Francisco eine Antwort auf die zuletzt schrumpfenden iPhone-Verkäufe. Neue Impulse soll eine Öffnung zahlreicher Anwendungen für alle Entwickler, eine stark verbesserte und in alle Devices vollkommen integrierte Siri, ein von Snapchat inspiriertes und für App-Entwickler geöffnetes iMessage und eine Ausweitung von Apple Play geben.
Damit greift Apple eine Menge Silicon-Valley-Konkurrenten an: Google, Amazon, Facebook und schließlich sogar Snapchat. Und das alles mit dem Versprechen, keine User-Profile zu bilden und alle Nachrichten in den Apple-Apps mit End-to-End-Verschlüsselung auszustatten. Apple will sagen: Wir sind mindestens genauso gut wie Google und Co - aber wir achten eure Privatsphäre.
In San Franciso stellte Apple Updates für vier Plattformen vor: iOS, OSX, watchOS und tvOS.
iOS 10 für iPhone, iPad und Co.
Als "großen Meilenstein" und "größten iOS-Release aller Zeiten" bezeichnete Craig Federighi, Senior Vice President of Software Engineering, das neue iOS 10.
Eine der umfangreichsten und lang ersehnten Neuerungen betrifft Apples Siri. Denn die digitale Assistentin ist etwas in die Jahre gekommen. Auch wenn sie die erste ihrer Art war - ihre Konkurrenten Google Now, Alexa und Cortana machen mächtig Druck. In Cupertino war man aber nicht untätig. Im Oktober kaufte Apple den britischen Machine-Learning-Spezialisten VocalIQ - noch bevor der eine eigene App auf den Markt bringen konnte. VocalIQ konnte zum Zeitpunkt des Kaufs nicht nur weitaus komplexere Anfragen beantworten als die Konkurrenz, sondern vor allem auch einen Kontext unendlich lange behalten.
Das alles hat VocalIQ übrigens mit der Auswertung von nur ein paar tausend Gesprächsprotokollen geschafft - Amazons Alexa brauchte dazu schon ein paar Millionen. Das widerlegt das gängige Vorurteil, dass unfassbare Datenmengen nötig sind, um gute künstliche Intelligenz und Machine Learning zu entwickeln.