Unter der Lupe
20.11.2018, 10:22 Uhr
So schlägt sich das neue Apple iPad Pro
Video-Bildschirm, E-Book-Reader, Fotoalbum, Spielkonsole: Das iPad von Apple kann viele Rollen übernehmen. Mit der neuen Generation des iPad Pro betont Apple erneut, wie ein Tablet-Computer produktiv und kreativ eingesetzt werden kann.
Schaut man auf die Leistung des neuen iPad Pro, haben inzwischen die meisten Notebooks das Nachsehen. Mit dem Acht-Kern-Prozessor A12X ist die neue Tablet-Generation von Apple schneller als 92 Prozent aller mobilen PCs, die derzeit im Handel sind.
Diese Behauptung von Apple wird durch Benchmark-Messungen bestätigt. Selbst bei der Ausstattung kann ein iPad Pro viele PC-Konkurrenten abhängen, auch wenn die üppigste Konfiguration des iPad Pro mit einem TByte Speicherplatz und eingebautem LTE-Modem dann schrecklich teuer wird (2099 Euro).
Interessanter für viele potenzielle Käufer sind die Einsteigermodelle mit 64 oder 256 Gigabyte (GB) Speicher, die bei der 11-Zoll-Variante ab 879 Euro zu haben sind. Die größere 12,9-Zoll-Variante ist ab 1099 Euro erhältlich. Bei kleinem wie großem Speicher gilt: In der Praxis hat man nie den Eindruck, an die Leistungsgrenzen des Tablets zu gelangen, ob man nun Fortnite spielt oder 4K-Videos schneidet.
Brillanter Bildschirm mit FaceID
Beide Pro-Modelle kommen beim Display ohne Einbuchtung (Notch) aus, wie man sie von den neueren iPhones her kennt. Obwohl der schmale Rahmen kaum Platz dafür bietet, ist es den Apple-Ingenieuren gelungen, darin die Sensoren und Kameras für die Gesichtserkennung FaceID unterzubringen. Am unteren Ende blieb aber kein Platz mehr für einen Fingerabdruck-Sensor, so dass man kein TouchID zum Entsperren des iPads mehr verwenden kann.
Der Bildschirm überzeugt mit einer brillanten Darstellung. Das Panel kann nun Farben im erweiterten Farbraum DCI-P3 anzeigen. Geräte, die diese Norm erfüllen, decken den Bereich der natürlich vorkommenden Oberflächenfarben zu über 85 Prozent ab.
Bildwiederholrate, Auflösung, Gehäuse
Die neuen iPads passen die Bildwiederholrate an, um wenn nötig volle Leistung zu zeigen - etwa beim Scrollen von Webseiten. Wird nicht so viel Leistung benötigt, wird die Frequenz deutlich abgesenkt, was den Akku schont. Dreht man die Helligkeit voll auf, was etwa beim Lesen im Sonnenlicht notwendig ist, kann man eine Lichtstärke bis zu 568 Candela messen - ein Spitzenwert für Tablet-Computer. Das 11-Zoll-Modell kommt auf eine Auflösung von 2388 mal 1668 Pixel, 164 Pixel mehr auf der längeren Seite als beim iPad Pro mit 10,5-Zoll. Beim 12,9-Zoll-Model sind es 2732 mal 2048 Pixel.
Damit werden Schriften und Linien sauber geschnitten und scharf dargestellt. Wenn man die volle Auflösung in Videos genießen will, sollte man sich bei iTunes, Netflix oder Amazon Prime umschauen. Youtube-Filme werden dagegen nicht in der höchstmöglichen Auflösung dargestellt, da Apple Googles Video-Codec VP9 nicht unterstützt.
Die Displays stecken in einem komplett neu designten Gehäuse, das mit seinen Kanten ein wenig an das iPhone 5 erinnert. Bislang hatte Apple die Kanten stark abgerundet. Das neue iPad Pro liegt damit besser in der Hand. Verbessert wurde auch die Zwölf-Megapixel-Kamera, die aber immer noch nicht über einen Bildstabilisator verfügt.