Studie 15.09.2014, 14:45 Uhr

Viele Apps sind sammelwütige Datenschnüffler

Eine neue Studie des Global Privacy Enforcement Network zeigt, dass drei Viertel aller Apps auf sensible Daten der Smartphone- und Tablet-Nutzer zugreifen.
(Quelle: Shutterstock.com/Stuart Miles)
Viele Apps greifen auf sensible Faten der Smartphone- und Tablet-Nutzer zu. Das ist das Ergebnis einer Studie, für die das Global Privacy Enforcement Network (GPEN) in 19 Ländern insgesamt 1.211 Apps für Android und Apple iOS unter sucht hat. Konkret forderten 32 Prozent der Anwendungen den Zugriff auf den Gerätestandort, 16 Prozent wollten die Geräte-ID auslesen und 15 Prozent auf andere Profile des Nutzers zugreifen.
Ebenfalls verbreitet sind Rechteanforderungen für Kamerafunktionen (10 Prozent) und für den Zugriff auf das Adressbuch des Anwenders (9 Prozent). Fatal: Satte 59 Prozent der Apps klärten den Nutzer im Vorfeld der Installation nicht oder nur unzureichend darüber auf, auf welche Daten die Anwendung zugreifen darf.

App-Rechte manuell einschränken

Zahlreiche Apps forderten zudem Rechte an, die über die Funktionalität der jeweiligen Anwendung hinausgingen. Nach Einschätzung der GPEN-Analysten war dies bei 31 Prozent der geprüften Programme der Fall. Nutzer mit Apple iOS haben zumindest die Möglichkeit, der App nachträglich die entsprechenden Rechte zu entziehen. Bei Android fehlt eine derartige Option bislang. Hier sind noch immer Root-Rechte erforderlich, um die Wissbegierigkeit der Apps einzuschränken.
Die Studie zeigt, dass es höchste Zeit wäre, auch Android endlich mit einer entsprechenden Datenschutz-Funktion auszustatten, um den Zugriff auf persönliche Daten einzuschränken. Wie gut und einfach sich dies realisieren lässt, beweist unter anderem die modifizierte Android-Version Cyanogenmod, das beispielsweise auf dem Oneplus One läuft. In den Einstellungen dieses Android-ROMs findet der Anwender auch Datenschutzoptionen, über die er den Zugriff auf persönliche Daten steuern kann. Dabei hat er sogar die Möglichkeit, neu installierten Apps diese Rechte grundsätzlich zu verweigern. Fordert die neue App die Rechte erstmals an, entscheidet der Anwender von Fall zu Fall, ob er mit dem Zugriff auf die sensiblen Daten einverstanden ist oder nicht.




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