Tech-Konzerne beherrschen die Wall Street

Gefahren der kurzlebigen IT-Welt

Die Beispiele zeigen, dass die IT-Riesen hohen Risiken ausgesetzt sind - gerade im Vergleich zu klassischen Unternehmen wie etwa dem Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson, der seit vielen Jahren zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gehört und aktuell einen Börsenwert von 339 Milliarden Dollar besitzt. Stabilität verleihen hier bekannte Marken wie Penaten-Babypflege oder Neutrogena-Hautcreme.
Aktuell jedoch sind die Anleger am Aktienmarkt bereit, die zumindest gefühlt höheren Risiken bei Tech-Konzernen einzugehen - weil sie beim digitalen Wandel der Gesellschaft ganz vorn dabei sein wollen: "Die beherrschenden Schlüsseltrends sind Cloud Computing, künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, selbstfahrende Autos und automatisierte Produktion", sagte Fondsmanager Neil Robson von Columbia Threadneedle.
Die Entwicklung ist auch Börsen-Guru Warren Buffett nicht verborgen geblieben: Hatte der eher konservativ agierende Star-Investor einst über Tech-Papiere die Nase gerümpft, so hat er umgedacht - und Ende März Apple ins Depot genommen, nachdem er schon zuvor IBM-Aktien gekauft hatte. Was beim Apple-Engagement auf den ersten Blick verwundert, ist bei näherer Betrachtung durchaus sinnvoll: Schließlich ist der Konzern längst kein unberechenbares Sturm-und-Drang-Unternehmen mehr, sondern eine solide Firma mit loyalen Kunden.
Die Wette auf Apple könnte der Investment-Legende auch helfen, den Mythos vom "Orakel von Omaha" am Leben zu erhalten. Denn Buffetts Stern droht im Internet-Zeitalter zu verblassen: Vor einigen Tagen war Facebook an der Börse für kurze Zeit mehr wert als Buffetts eigene legendäre Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway.




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