12.04.2013, 15:50 Uhr

Billigstromanbieter Flexstrom ist pleite

Der angeschlagene Stromanbieter Flexstrom ist zahlungsunfähig und hat am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt. Als Grund für die Pleite nannte das Berliner Unternehmen die "schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden".
(Quelle: © WoGi - Fotolia.com)
Der Berliner Stromanbieter ist pleite und muss einen Insolvenzantrag stellen. Wie das Unternehmen bekannt gab, sind davon auch die Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie betroffen. Die Geschäfte von FlexGas übernimmt hingegen ein Investor.
Von der Pleite sind über 500.000 Kunden betroffen, deren "schlechte Zahlungsmoral" Flexstrom für die Insolvenz verantwortlich macht. Insgesamt belaufen sich die Rückstände auf über 100.000 Euro ? ein Betrag, den der Stromanbieter nun nicht mehr selbst schultern könne. Man sei "profitabel, aber nicht mehr liquide".
Weiterhin habe der Rekordwinter eine zusätzliche Belastung dargestellt: Während die Kunden ihre üblichen Abschläge bezahlen, müsse der Anbieter mehr Energie einkaufen. Dafür sei die Unternehmensgruppe mit einem Millionenbetrag in Vorleistung gegangen.
Das angeschlagene Unternehmen hatte bereits im vergangenen Jahr negative Schlagzeilen gemacht: Wie das "Handelsblatt" berichtete, hatte Flexstrom bereits damals Zahlungsschwierigkeiten. Auch war der Anbieter in die Kritik geraten, da er versprochene Gutschriften und Boni nicht an die Kunden ausgezahlt hatte.
In dieser "fehlerhafen und schädigenden" Berichterstattung sieht Flexstrom eine weitere Ursache für das finanzielle Scheitern. So hätte diese die Zahlungsmoral vieler verunsicherter Kunden "dramatisch" verschlechtert.
Hintergrund: Wie der Stromanbieter TelDaFax, der im Sommer 2011 spektakulär in die Insolvenz gegangen war, arbeitete auch Flexstrom mit den umstrittenen Vorkasse-Tarifen. Bei diesen müssen die Kunden ihren Strom ein Jahr im Voraus bezahlen und erhalten so vermeintlich günstige Angebote.




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