15.06.2011, 11:44 Uhr
TelDaFax ist pleite
Der angeschlagene Strom-Discounter TelDaFax ist zahlungsunfähig - und musste einen Antrag auf Insolvenz stellen. Ob das Unternehmen gerettet werden kann, ist mehr als fraglich.
TelDaFax steht endgültig vor dem Aus: Nachdem der größte unabhängige Energieanbieter Deutschlands schon seit Monaten ums Überleben gekämpft hatte, folgte gestern nun der Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Bonn. Von der Insolvenz betroffen sind die Teldafax Holding AG, die Teldafax Energy GmbH und die Teldafax Services GmbH.
Dass die Unternehmensgruppe gerettet werden kann, ist unwahrscheinlich: So zitierte das Nachrichtenportal Spiegel Online den vorläufigen Insolvenzverwalter Biner Bähr mit den Worten, dass es sich angesichts der Ausgangslage um eine schwierige Aufgabe handle. TelDaFax habe im Markt in den letzten Monaten viel Vertrauen verloren, betonte Bähr, der in der Vergangenheit bereits als Insolvenzverwalter des Warenhauskonzerns Hertie in Erscheinung getreten war.
Die Pleite von TelDaFax kommt angesichts der Entwicklung der letzten Monate alles andere als überraschend. Immer mehr Strom- und Gasnetzbetreiber verweigerten dem Anbieter zuletzt den Netzzugang wegen Zahlungsverzugs. Gleichzeitig blieben eingeleitete Rettungsversuche ohne Erfolg: Erst im März hatte ein Finanzinvestor TelDaFax mit zusätzlichem Kapital ausgestattet. Zudem gab es Personalrochaden auf der Führungsebene, die allerdings auch keine Trendwende herbeiführen konnten.