Bitkom-Umfrage 23.11.2022, 13:04 Uhr

Deutsche fürchten sich vor Krieg im Cyber-Raum

Drei Viertel der Deutschen haben Angst vor einer Auseinandersetzung im Cyber-Raum. Als größte Bedrohung gilt Russland.
(Quelle: evan_huang/Shutterstock)
Die Angst vor einem möglichen Cyber-Krieg wächst in der deutschen Bevölkerung. Einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge fürchten sich drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) vor abgeschalteten Kraftwerken, stillstehenden Zügen oder lahmgelegten Fabriken.
Dabei sorgt sich knapp die Hälfte (45 Prozent) zwar vor einem Cyber-Krieg, glaubt aber nicht, dass dieser in einen militärischen Konflikt eskalieren kann. Ein gutes Viertel (27 Prozent) hingegen befürchtet, dass aus staatlich gesteuerten Cyber-Attacken auch eine reale kriegerische Auseinandersetzung entstehen kann. Nur 23 Prozent haben keine Angst vor einem Cyber-Krieg.
Als größte Bedrohung gilt - wenig verwunderlich - Russland, das 86 Prozent als möglichen Urheber von Cyber-Angriffen auf Deutschland sehen. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand China (34 Prozent), Nordkorea (28 Prozent) und Indien (10 Prozent) sowie der Iran, die Türkei, Ungarn und die USA mit jeweils 9 Prozent.
„Konflikte zwischen Staaten werden längst auch im Cyber-Raum ausgetragen. Deutschland muss verstärkt in seine digitale Abwehrbereitschaft investieren“, sagt dazu Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Was die digitale Verteidigungsbereitschaft angeht, so verlieren die Bundesbürger derzeit den verbliebenen kleinen Rest an Vertrauen in die Bundeswehr.“
Denn: Die große Mehrheit von 89 Prozent hält die Bundeswehr für nicht ausreichend ausgestattet, um Deutschland im Cyber-Raum zu verteidigen. Das ist ein deutlicher Anstieg der Skepsis im Vergleich zum Vorjahr, als erst 78 Prozent eine mangelnde Verteidigungsfähigkeit gesehen haben. 66 Prozent sagen, die Bundeswehr sei auf keinen Fall ausreichend ausgestattet (2021: 51 Prozent), 23 Prozent meinen, sie sei eher nicht ausreichend ausgestattet (2021: 27 Prozent). Nur 4 Prozent meinen aktuell, dass die Bundeswehr für den digitalen Verteidigungsfall eher ausreichend ausgestattet ist (2021: 11 Prozent), gerade einmal 2 Prozent sind sich da völlig sicher (2021: 5 Prozent).




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