Breitbandausbau
07.09.2018, 10:10 Uhr
Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen in Bayern gering
Bayern hat bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen Nachholbedarf. Mit dem Ausbau der herkömmlichen Breitbandnetze kommt der Freistaat hingegen gut voran. Laut einer Studie ist die Versorgung sowohl in der Stadt als auch auf dem Land überdurchschnittlich gut.
Während Bayern beim Ausbau herkömmlicher Breitbandanschlüsse gut voran kommt, gibt es bei der Versorgung mit Glasfaser einer neuen Studie zufolge Nachholbedarf. "Reine Glasfaseranschlüsse sind für 10,6 Prozent der Haushalte in Bayern verfügbar", schreiben die Autoren einer Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Damit liege Bayern bundesweit auf Rang drei. "Bis zur flächendeckenden Versorgung mit Glasfaser ist noch Erhebliches zu leisten", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt, bei der Vorstellung der Studie. Ein Grund dafür sei allerdings auch die geringe Nachfrage.
Deutlich weiter ist das Land der Studie zufolge beim Ausbau mit gewöhnlichen Breitbandanschlüssen. Demnach waren Ende 2017 für 89,8 Prozent der bayerischen Haushalte Geschwindigkeiten von 30 Mbit/s verfügbar. Im ländlichen Raum lag die Versorgungsquote mit entsprechenden Anschlüssen bei 75,4 Prozent. Das sei im deutschen Vergleich sowohl in den Städten als auch auf dem Land "überdurchschnittlich gut", schreiben die Autoren. Im Durchschnitt liege die Übertragungsrate bei 15,3 Mbit/s.
Brossardt forderte vom Land, dass bis 2025 Glasfaser sowie der neue Mobilfunkstandard 5G, dessen Frequenzen im kommenden Jahr versteigert werden, lückenlos verfügbar sein müssten. Finanz- und Heimatstaatssekretär Hans Reichhart (CSU) verwies am Mittwoch auf das 1,5 Milliarden Euro schwere Förderprogramm der Staatsregierung, mit dem derzeit 41.000 Kilometer Glasfaser verlegt würden.