Studie
24.11.2010, 13:57 Uhr
Breitbandversorgung auf dem Land schlechter als gedacht
Stellvertretend für den ländlichen Raum in ganz Deutschland hat eine Studie die Breitbandversorgung im Kreis Höxter untersucht. Das Ergebnis: Angebot und Nachfrage klaffen weit auseinander.
Die aktuelle Breitbandversorgung im ländlichen Raum am Beispiel des Kreises Höxter hat eine Studie von Micus Management Consulting in Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe unter die Lupe genommen. Demnach beträgt der Versorgungsgrad im Kreis Höxter 65 Prozent - knapp ein Drittel der Haushalte und Unternehmen dort verfügt also nicht über einen Breitbandzugang. "Das bedeutet, dass die Breitbandunterversorgung viel dramatischer ist, als bisher gedacht", sagt Micus-Geschäftsführer Martin Fornefeld.
Ein weiteres Ergebnis der Studie "Breitband-Versorgung im ländlichen Raum am Beispiel des Kreises Höxter": Angebot und Nachfrage klaffen weit auseinander. So beträgt die höchste durchschnittliche Nachfrage einer Ortschaft 36.000 Mbit/s, kreisweit fragen die Endnutzer im Schnitt 20.000 Mbit/s nach - das durchschnittliche Angebot im gesamten Kreis Höxter liegt dagegen bei unter 2 Mbit/s. Bemerkenswert: Offenbar sind Internetnutzer auf dem Land bereit für schnellere Breitbandversorgung auch mehr zu bezahlen. Ein Viertel der Befragten gab an, dass sie für einen kombinierten Internet- und Telefonanschluss bis zu 50 Euro pro Monat zahlen würden.
Hier vollständige Studie downloaden
Die Micus-Studie ging bei ihren Analysen von einem nachfrageorientierten Ansatz aus. Zusätzlich wurden (Online-)Befragungen von Einwohnern des Kreises Höxter auf dem Portal www.JetztansNetz.de berücksichtigt. Durch die geringe Bevölkerungsdichte und die Vielzahl an kleinen Ortschaften ist der Kreis Höxter ein typischer Vertreter des ländlichen Raums, so dass sich das Ergebnis auf ländliche Regionen in ganz Deutschland übertragen lässt.
Die vollständige Studie ist hier erhältlich.