E-Plus-Übernahme 21.08.2013, 13:34 Uhr

Bundeskartellamt beansprucht Prüfung

Andreas Mundt, Chef des Bundeskartellamts, sieht die Zuständigkeit für die Beurteilung der geplanten Übernahme von E-Plus durch Telefónica in seinem Haus. Den Kauf von Kabel Deutschland durch Vodafone soll dagegen die EU-Kommission prüfen.  
Der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochsausgabe) zu den beiden anstehenden Mega-Übernahmen auf dem deutschen TK-Markt geäußert. Während Mundt den geplanten Kauf von Kabel Deutschland durch Vodafone eher unkritisch sieht und den geplanten Kauf von der EU-Kommission genehmigen lassen möchte, will die Behörde bei der Übernahme von E-Plus durch Telefónica selbst ganz genau hinsehen.
Was Kabel Deutschland und Vodafone anbelangt, wolle man sich einer Übernahme nicht in den Weg stellen, betont Mundt. ?Wir sind zu der Einschätzung gekommen, dass die Voraussetzungen für einen Verweisungsantrag nicht erfüllt sind und werden darauf verzichten?, so der Kartellamtschef. Zwar sei ausschließlich der deutsche Markt betroffen - nach vorläufiger Bewertung handle es sich allerdings eher um einen komplementären Zusammenschluss.
Damit liegt die entgültige Entscheidung nun bei der EU-Kommission - denn mit einem Volumen von rund 11 Milliarden Euro überschreitet der Deal die maßgeblichen EU-Aufgreifschwellen, wodurch die Prüfung in den Zuständigkeitsbereich von Brüssel fällt.
Im Falle der geplanten Übernahme von E-Plus durch Telefónica sieht die Sache allerdings nach Ansicht von Mundt ganz anders aus. "Andere EU-Länder können keine Blaupause für dieses Fusionskontrollverfahren liefern. Es kommt allein auf die Marktverhältnisse in Deutschland an", machte Mundt deutlich.




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