Mobilfunkfrequenzen
26.05.2015, 17:40 Uhr
Bundesnetzagentur startet Milliarden-Auktion
Am Mittwoch fällt der Startschuss für die Versteigerung weiterer Mobilfunkfrequenzen zur Verbreitung von schnellem Internet in Deutschland.
Jetzt gilt es: Morgen (27. Mai) startet die Bundesnetzagentur mit der Versteigerung von weiteren Funkfrequenzen für die Verbreitung von mobilem Breitband in Deutschland.
"Deutschland stellt als erstes Land in Europa auch Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich für mobiles Breitband zur Verfügung", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, im Vorfeld der Auktion. Und weiter: "Wir erwarten, dass die Auktion einen starken Impuls für einen raschen Ausbau der Breitbandnetze insbesondere auch im ländlichen Raum setzt."
Der Frequenzauktion ging ein Zulassungsverfahren voraus, in dem das Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen zur Teilnahme an der Auktion geprüft wurde. Zugelassen wurden die üblichen Verdächtigen: Neben der Deutschen Telekom versuchen auch Vodafone und Telefónica zum Zuge zu kommen - und ihr vorhandenes Frequenzspektrum sinnvoll zu ergänzen.
Insgesamt werden Frequenzen im Umfang von 270 MHz aus den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz sowie 1800 MHz versteigert. Bei den Frequenzen aus den Bereichen bei 900 MHz und 1800 MHz handelt es sich um abgelaufene GSM-Frequenzen, die einst die Grundlage für den Aufbau der digitalen Mobilfunknetze in den 90er Jahren bildeten; zukünftig sollen sie auch für breitbandige Internetanschlüsse genutzt werden.
Besonders begehrt: Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich
Die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich hingegen werden bislang für terrestrisches Fernsehen genutzt. Durch die Umstellung auf DVB-T2 werden sie nun frei - und können für mobiles Breitband verwendet werden.
Branchenbeobachter erwarten gerade hier ein heftiges Wettbieten: Denn die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich sind reichweitenstark - Netzbetreiber können so mit vergleichsweise geringen Investitionen und wenigen Funkstationen schnelles Internet auch in bisher schlecht erschlossene Gebiete bringen.
Generell verspricht sich die Bundesnetzagentur von der Auktion eine nahezu flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Breitband-Internet. Vor diesem Hintergrund ist an die Frequenznutzungsrechte auch eine Versorgungsverpflichtung von 98 Prozent der Bevölkerung geknüpft.
Mindesterlöse von 1,5 Milliarden erwartet
Mit Spannung wird erwartet, mit welchen Strategien die drei Netzbetreiber in die Auktion gehen werden. Sicher ist: Die Auktion wird eine stolze Summe in die Staatskasse spülen. Werden alleine die Mindestgebote aller zur Versteigerung anstehenden Frequenzen zusammengerechnet, kommt man auf einen Mindestpreis von 1,5 Milliarden Euro.
Welche Summe aber am Ende unterm Strich stehen wird, ist bislang noch völlig unklar. Sicher ist nur eines: Absprachen unter den Bietern sind streng verboten.
Die Auktion beginnt im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 27. Mai 2015 um 10.00 Uhr im Mainzer Dienstgebäude der Bundesnetzagentur. Während der Versteigerung wird täglich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur über den Verlauf informiert.
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