Google-Überwachung & Co. 26.07.2017, 09:30 Uhr

Sechs Sicherheitsmythen im Check

Über unsere Webcams werden wir beobachtet. Selbst ein ausgeschaltetes Handy kann geortet werden. Um das Thema Datensicherheit ranken sich viele Mythen. Aber welche von ihnen haben einen Wahrheitsgehalt?
Das Abkleben der Webcam erfreut sich großer Beliebtheit - nicht ohne Grund, sagen Experten.
(Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)
Der Laptop steht aufgeklappt auf dem Schreibtisch. Während man sich im Zimmer umzieht, wird man vielleicht über die Webcam von einem Hacker beobachtet. Ein Horrorszenario - und für viele Nutzer ein Grund, die Webcam am Laptop vorsorglich abzukleben. Aber ist das überhaupt nötig? Sicherheitsmythen im Check:
Ausgeschaltete Handys kann man orten
Sobald das Smartphone in irgendeiner Form mit einem Sender verbunden ist, kann es geortet werden. Das funktioniert über Mobilfunk, WLAN oder Bluetooth. "Dann gibt es einen Kontakt, und das Telefon meldet sich", erklärt Fabian Scherschel vom "c't"-Fachmagazin. Diese Ortung funktioniert in der Regel auch im Stand-by-Modus. Ist das Telefon hingegen im Flugmodus oder ausgeschaltet, kann es keine Verbindungen herstellen und damit eigentlich nicht geortet werden.
"Es soll aber angeblich Techniken geben, über einen unabhängigen Chip im Telefon trotzdem Zugriff zu bekommen", erklärt Scherschel. "Um vollständig sicher zu sein, müsste man den Akku des Telefons entfernen", sagt Tim Griese vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI). Bei vielen Geräten geht das aber nicht.
Es gibt keine Mac-Viren
Doch, auch für Apple-Rechner gibt es Schadsoftware. "Windows- und Android-Betriebssysteme sind aufgrund des höheren Verbreitungsgrades aber eher im Fokus von Angreifern", sagt Griese. Rund 90 Prozent der Rechner laufen mit Windows. Für Massenangriffe sind Mac-Computer also deutlich unattraktiver.
Die Nutzung von Apple- oder Linux-Systemen ist somit theoretisch sicherer. Das gilt aber nicht für gezielte Angriffe: "Der Aufwand für Hacker ist bei allen Betriebssystemen der gleiche", sagt Prof. Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internetsicherheit.




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