MagentaMobil-Tarife: Mehr Daten, Roaming inklusive - aber auch teurer

Kommentar zu den neuen MagentaMobil-Tarifen

Eines muss man der Telekom lassen – sie hat die neuen MagentaMobil-Tarife geschickt verkauft. Gratis-Roaming, Hotspot-Flat und mehr Daten, was will man mehr? Dabei war die Erhöhung des Datenvolumens längst überfällig, denn die mickrigen 500 MB pro Monat beim MagentaMobil S (für immerhin 30 Euro Grundgebühr) waren mit LTE-Speed in nullkommanix aufgebraucht. Damit möglichst viele Bestandskunden in die neuen MagentaMobil-Angebote wechseln, bleibt die Hotspot-Flat zudem nur Wechslern oder Neukunden vorbehalten.
Toll klingt auf den ersten Blick auch das kostenlose Roaming in der EU. Aber: Ab Sommer 2017 dürfen die Netzbetreiber für die Nutzung von Telefonie, SMS und Internet in der EU ohnehin keine Aufschläge mehr verlangen, spätestens dann hätte also auch die Telekom dies ihren Kunden ohnehin anbieten müssen! So aber verpackt man es einfach als generöse Aufwertung der Tarife, die ganz nebenbei jedoch mit einer Erhöhung der Grundgebühr um immerhin fünf Euro pro Monat einhergeht. Aufs Jahr gerechnet zahlen Neukunden somit 60 Euro mehr als bislang, egal ob sie nun in der EU Urlaub machen und diese Option benötigen oder nicht. Das Ziel der EU-Kommission, die Abzocke bei der Mobilfunknutzung im Ausland endlich zu beenden, wurde mit diesem Trick elegant ausgehebelt.
Mit anderen Worten: Die Telekom holt sich die zu erwartenden Umsatzeinbußen beim EU-Roaming durch eine vorab durchgeführte Preiserhöhung zurück. Es bleibt zu hoffen, dass die anderen Anbieter diesem Beispiel nicht folgen und ebenfalls die Preise für etwas erhöhen, was sie in Kürze kostenlos anbieten müssten. Denn dann würden sich die Befürchtungen vieler bestätigen, dass durch die Reduzierung der Zahl der Netzbetreiber auf nur mehr drei der Wettbewerb leiden und kein echter Preiskampf mehr stattfinden werde.




Das könnte Sie auch interessieren