IFA
31.08.2018, 14:00 Uhr
Telekom fordert faire Auktionsbedingungen für 5G - und zeigt neue Produkte
Die Deutsche Telekom verlangt faire Investitionsbedingungen für 5G - und erteilte in diesem Zusammenhang Forderungen nach einem verpflichtenden nationalen Roaming eine klare Absage. Zudem zeigte der Konzern zahlreiche neue Produkte.
Dirk Wössner, Vorstand Deutsche Telekom und zuständig für das Deutschlandgeschäft
(Quelle: Deutsche Telekom)
"Magenta verbindet" - unter diesem Motto präsentiert sich die Deutsche Telekom in diesem Jahr auf der IFA in Berlin. Zum Messeauftakt gab sich Dirk Wössner, Vorstand Deutsche Telekom und zuständig für das Deutschlandgeschäft, aber erst einmal angriffslustig und holte auf der Auftakt-Pressekonferenz zum verbalen Rundumschlag aus.
Mit Blick auf den kommenden Mobilfunkstandard 5G forderte er angemessene Auktions- und Investitionsbedingungen - und richtete deutliche Worte an die Wettbewerber ohne eigene Infrastruktur: "Nur mit fairen Rahmenbedingungen kann 5G Innovationsmotor werden und den Arbeitsmarkt beleben“, so Wössner - und wies auf die hohen Investitionssummen für die Branche hin: "Diese umfangreichen Investitionen sind kein Pappenstiel, das zahlt niemand aus der Portokasse“. Und weiter: "Eines sollte klar sein: Es kann nicht sein, dass die einen investieren und das Risiko tragen und die anderen die Sahne abschöpfen."
Wössner erteilte in diesem Zusammenhang unter anderem der Forderung nach einem verpflichtenden nationalen Roaming eine klare Absage, wie es etwa United-Internet-Chef Dommermuth gefordert hatte: "Nationales Roaming enteignet die investierenden Netzbetreiber", so der Telekom-Manager. Zuvor hatte Dommermuth öffentlich seine Absicht bekundet, eine 5G-Lizenz erwerben und damit als weiterer Mobilfunknetzbetreiber auf dem deutschen Markt starten zu wollen - allerdings nur unter der Bedingung, wenn ihm nationales Roaming zu "fairen Konditionen" zugesichert werde.
Auch an die Bundesnetzagentur richtete Wössner deutliche Worte: "Bei der Vergabe der Frequenzen bedarf es verlässlicher und fairer Rahmenbedingungen. Unternehmen, die Frequenzen ersteigern und damit viel Geld in Netze investieren und hohe Risiken übernehmen, wollen keine regulatorischen Experimente.“ Zuvor hatte die Bundesnetzagentur erstmals konkrete Bedingungen für die geplante Versteigerung der begehrten 5G-Mobilfunkfrequenzen vorgelegt.
Entertain ohne Telekom-Internetzugang
Abseits ihrer Ausführungen zum nächsten Mobilfunkstandard hatte die Telekom auch noch diverse Neuheiten im Gepäck. So öffnen die Bonner beispielsweise ihr Fernsehangebot EntertainTV für neue Zielgruppen: Ab Herbst soll dieses auch als Over-the-Top-Angebot (OTT) - und damit unabhängig von einem Internetzugang der Telekom - buchbar sein. Das OTT-Angebot von EntertainTV könne dann über Apps für iOS und Android genutzt werden, teilte die Telekom mit. Die verfügbaren Inhalte entsprächen dem bekannten EntertainTV-Angebot. Auch die exklusiven EntertainTV-Serien seien verfügbar. Details zum Angebot sollen im Oktober folgen.
Ferner stellte die Telekom ihren neuen Smart Speaker der Öffentlichkeit vor. Zunächst sollen in einem ersten Schritt aber erst 1.000 Kunden das Gerät mit verschiedenen Dialekten "trainieren": Die Tester erhalten das Gerät kostenlos und können sich ab sofort bewerben. Der Smart Speaker ermöglicht die Bedienung von zahlreichen Geräten und Diensten wie beispielsweise Magenta SmartHome oder EntertainTV.
Neuigkeiten gibt es auch im Bereich Heimvernetzung: Speed Home WiFi, die neue Mesh-WLAN-Lösung der Telekom. Im Verbund mit bis zu fünf weiteren Geräten könne damit ein flächendeckendes WLAN mit neuester Mesh-Technologie aufgebaut werden. Die Geräte kommunizieren untereinander und verbessern so zu Hause den WLAN-Empfang. Als erster Telekom-Router ist ab sofort der Speedport Smart 3 mit integrierter Mesh-WLAN-Basis erhältlich. Mit ihr verbinden sich im Haushalt platzierte Speed-Home-WiFi-Geräte direkt und bauen so ein flächendeckendes WLAN auf. Selbst datenintensive Dienste wie EntertainTV in Ultra-HD- und 4k-Qualität, Telefonieren mit HD Voice und Online-Gaming sollen so problemlos genutzt werden können.
Letztendlich hat die Telekom auch noch das Datenvolumen in ihren Magenta-Mobil-Tarifen erhöht sowie das Kombi-Angebot MagentaEins aufgewertet: Wer zum Festnetz-Tarif das Angebot Magenta Mobil Free bucht, surft drei Monate kostenlos mit unbegrenztem Datenvolumen.
Wer der Telekom auf der IFA einen Besuch abstatten möchte, findet die Bonner in der Halle 21a.