Forschung
17.02.2016, 11:36 Uhr
Maus-Bewegungen verraten Emotionen des Nutzers
Frustrierte PC-Nutzer bewegen ihre Maus langsamer und auch eckiger. Ein Forscherteam erkennt so negative Emotionen des Nutzers mit einer Sicherheit von 82 Prozent.
Online-Shopping-Plattformen werden vielleicht schon bald die Bewegungen der PC-Maus ihrer Kunden analysieren, um deren Stimmungslage zu ermitteln. Durch den Einbau eines Plug-ins auf ihrer Website könnten die Shop-Betreiber dann negativ gestimmte Besucher anhand ihrer Maus-Bewegungen identifizieren und gegebenenfalls gegensteuern.
“"Wir konnten mit 82 Prozent Sicherheit anhand der Mausbewegungen erkennen, ob die Probanden negative Emotionen hatten"„
Zusammen mit einem internationalen Forscherteam ist es ihm durch wiederholte Experimente mit unterschiedlichen Vergleichsgruppen gelungen, anhand der Mausbewegungen die emotionale Verfassung des Benutzers zu erkennen. Dabei wurde zum Beispiel ein Teil der Probanden mittels eines IQ-Tests durch unlösbare Aufgaben frustriert, um anschließend den eigentlichen Test zu absolvieren, bei dem die Mausbewegungen während einer Drag-and-Drop-Aufgabe gemessen wurden.
Diese Mausbewegungen verglichen die Forscher dann mit den Bewegungen einer Kontrollgruppe, die die gleiche Aufgabe ohne vorherige Verärgerung erledigte. Das Ergebnis: Negative Emotionen der Probanden ließen sich mit einer Sicherheit von 82 Prozent anhand ihrer Mausbewegungen erkennen.
Die Forschungsergebnisse wurden inzwischen in der Fachzeitschrift MIS Quarterly unter dem Titel „Inferring Negative Emotion from Mouse Cursor Movements“ veröffentlicht.