IFH-Umfrage
30.01.2017, 10:15 Uhr
Weniger Ladensterben durch Online-Handel als befürchtet
Die Verdrängung der stationären Läden durch den Online-Handel schreitet bislang weniger voran als erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln.
Das wegen des boomenden Online-Handels vorhergesagte Ladensterben in den Fußgängerzonen schreitet bislang nicht so schnell voran wie befürchtet. "Das Ladensterben wird zunächst geringer ausfallen. Denn der Einzelhandel hat in den vergangenen Jahren von einer ungewöhnlich guten Nachfrageentwicklung profitiert", berichtet Boris Hedde vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln. Doch ein Grund zur Entwarnung ist das nach Einschätzung des Experten nicht.
2014 hatte das Kölner Institut Alarm geschlagen und gewarnt, durch den Siegeszug des E-Commerce könnten bis 2020 rund 45. 000 stationäre Händler zur Aufgabe ihrer Läden gezwungen werden. Das wäre fast jeder zehnte Laden in Deutschland. Die Entwicklung werde sich wohl nur "etwas verzögern", meint Hedde heute.
Tatsächlich gab bei einer aktuellen Umfrage des IFH unter fast 60.000 Innenstadtbesuchern fast jeder fünfte Befragte an, er komme seltener in die Innenstadt, weil er inzwischen seine Einkäufe zum Teil auch online erledige. Bei Umfragen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) berichteten 60 Prozent der Händler von sinkenden Besucherzahlen in den Läden.
Tatsächlich gab bei einer aktuellen Umfrage des IFH unter fast 60.000 Innenstadtbesuchern fast jeder fünfte Befragte an, er komme seltener in die Innenstadt, weil er inzwischen seine Einkäufe zum Teil auch online erledige. Bei Umfragen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) berichteten 60 Prozent der Händler von sinkenden Besucherzahlen in den Läden.
"Der Online-Handel ist 2016 sogar wieder stärker gewachsen als im Vorjahr. Auch in den nächsten Jahren ist davon auszugehen, dass die Kunden weiter ins Netz abwandern. Und das ist eine Einbahnstraße - die kommen nicht mehr zurück, urteilt der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Doch viele Städte steckten noch immer den Kopf in den Sand.