Deutscher Markt
31.01.2025, 15:16 Uhr
Emporia sieht zweiten Frühling für Featurephones
Verschiedene Themen wie die 2G-Abschaltung und der Trend zum Digital Detox bringen laut der Geschäftsführerin von Emporia Deutschland wieder einen Aufschwung für einfache Handys.
Seit dem Siegeszeug der Smartphones zu Beginn der 10er-Jahre war der Trend bei den Verkäufen von einfachen Handys, den sogenannten Featurephones, koinstant rückläufig. Doch hier könnte eine Trendwende anstehen, zumindest wenn es nach dem österreichischen Hersteller Emporia geht: „Wir erleben in der Tat so etwas wie eine Wiedergeburt der Tasten“, sagt Karin Schaumberger, Geschäftsführerin von Emporia Deutschland.
So habe man im vergangenen Jahr mit 320.000 Handys zehn Prozent mehr als im Vorjahr in der EU verkauft, rund 80 Prozent davon in Deutschland und Österreich. Insgesamt haben die Linzer seit 2006 sieben Millionen Tastenhandys verkauft.
Zwei Zielgruppen hält Karin Schaumberger für besonders wichtig: Einmal hochbetagte Menschen, die Smartphones verweigern und beharrlich an der Tastatur festhalten; anderseits immer mehr jüngere Frauen und Männer, die ein Featurephone kaufen und die Verkaufszahlen in diesem Segment in die Höhe treiben. Bei ihnen steht "Digital Detox" auf der Agenda, also eine Auszeit von sozialen Medien, E-Mails und Web, in der man aber trotzdem zumindest telefonisch erreichbar sein will oder muss. Dazu werden die Handys als Alternative zum teuren Smartphone mitgenommen, wenn es zu Aktivitäten geht, bei denen dieses besonders gefährdet ist.
Auch die Abschaltung der 2G-Netze hilft dem Absatz, denn ein neues 4G-Featurephone, das zum Beispiel Telefonie mit VoLTE ermöglicht, ist die einzige Alternative für Smartphone-Verweigerer. Neben Emporia bietet noch einige weitere Hersteller wie Beafon, Doro oder HMD mir der Markt Nokia in Deutschland Featurephones an.
Wer mehr wissen will, wie Karin Schaumberger den Markt sieht und warum sie auch mal im Eis baden geht, erfährt dies in „Talk am Gleis 11“ bei YouTube.