14.06.2010, 17:01 Uhr
Ermittlungsverfahren gegen Ricke und Zumwinkel wird eingestellt
In der so genannten Spitzelaffäre wurde nun das Ermittlungsverfahren gegen Ex-Konzernchef Kai-Uwe Ricke und den ehemaligen Chef-Aufseher Klaus Zumwinkel aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Die beiden Ex-Telekom-Spitzenmanager Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel kommen in der so genannten Spitzelaffäre ungeschoren davon. Wie heute bekannt wurde, hat der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel das Ermittlungsverfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Die Affäre hatte nach Bekanntwerden im Jahr 2008 einen handfesten Skandal beim Bonner Netzbetreiber ausgelöst. Dieser hatte in den Jahren 2005 und 2006 versucht, durch das Ausschnüffeln von Gewerkschaftern, Aufsichtsratsmitgliedern und Journalisten eine undichte Stelle im Telekom-Aufsichtsrat ausfindig zu machen. Dieser "Maulwurf" gab immer wieder Interna an die Presse weiter, die mit negativer Berichterstattung der Telekom-Führung stark zusetzte. Gegen Zumwinkel und Ricke hatte konkret ein Anfangsverdacht bestanden, die illegale Erhebung von Telefondaten in besagtem Zeitraum angeordnet zu haben.
Der Deutsche Journalisten Verband kritisierte die Einstellung des Verfahrens. "Es ist schwer vorstellbar, dass die damalige Chefetage der Telekom angeblich nichts von den kriminellen Eingriffen in die Pressefreiheit und die Privatsphäre von Journalisten gewusst haben soll", sagte dazu DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken.