Facebook will eine digitale Weltwährung etablieren
Keine Kursschwankungen
Bisherige Blockchain-Währungen wie Bitcoin sind für ihre massiven Kursschwankungen berüchtigt - das ist etwas, was Facebook bei Libra unbedingt vermeiden wollte. Deshalb wird Libra in vollem Umfang durch einen Reservefonds mit verschiedenen Währungen wie Dollar, Euro und Yen gedeckt sein. "Wenn zum Beispiel jemand Libra für 100 Euro kauft, fließen diese 100 Euro in die Reserve", erläuterte Marcus. Die Libra Association werde zudem festlegen, in welchem Verhältnis Währungen und Wertpapiere wie Anleihen in der Reserve gehalten werden, um für einen stabilen Kurs zu sorgen. Auch wird Libra anders als der Bitcoin nicht von den Nutzern selbst erstellt, sondern muss bei Mitgliedern der Allianz oder auf Handelsplattformen erworben werden.
Facebook lässt keinen Zweifel daran, dass Libra am Ende eine globale Währung werden soll, mit der man genauso wie mit dem heutigen Geld alles und überall kaufen kann - egal, ob online oder in einem Laden. Zugleich schränkte Marcus ein: "Ich denke, dass jede neue Währung viel Zeit brauchen wird, um so groß zu werden wie eine existierende nationale Währung einer großen Volkswirtschaft." Ein Grund dafür sei, dass in der entwickelten Welt die Bezahlwege bereits gut eingespielt seien. "Zumindest in den nächsten zehn Jahren werden wir alle noch unsere Gehälter bekommen und Steuern zahlen in der Währung der Länder, in denen wir leben." Zugleich gebe es aber auch Länder mit hoher Inflation und schlecht ausgebauten Banksystemen - und dort könne eine Digitalwährung wie Libra eine viel größere Rolle spielen, "weil sie eine Lösung für viele Probleme bieten kann".