Es liegt was in der Luft

Hoffnungsträger LTE

Doch Rettung naht aus der Luft: Die vierte Mobilfunkgeneration namens LTE soll die Lücken schließen und das Vergraben teurer Kabel überflüssig machen. Die Nutzung der frei gewordenen Fernsehfrequenzen und deren Versteigerung im Sommer dieses Jahres haben den Weg für das ambitionierte Vorhaben frei gemacht. Im 800-GHz-Band, das sich technisch am besten für die Versorgung großer Flächen eignet und somit auch am wirtschaftlichsten ist, haben die Telekom, Vodafone und Telefónica O2 Germany den Zuschlag erhalten und bauen die Netze auf.Bei der Vergabe der Frequenzen hatte die Bundesnetzagentur gefordert, dass bis zum Jahr 2016 mindestens 90 Prozent der „weißen Flecken“ auf der Landkarte angeschlossen sein sollen.
Die Telekom glaubt, diese Forderung erfüllen zu können. Eine erste LTE-Basisstation im brandenburgischen Kyritz wurde jetzt in Betrieb genommen, bis Ende des Jahres will der Konzern 500 Standorte in Deutschland installieren. Vodafone hatte Ende Oktober 20 Basisstationen an neun Standorten in Betrieb. Bis Ende März 2011 wollen die Düsseldorfer rund 1.500 Standorte mit LTE ausgerüstet haben. Alle Netzbetreiber testen eifrig, wobei das Fehlen von kommerzialisierbaren Endgeräten noch ein Problem ist.
Netzwerkausrüster wie Huawei, Nokia Siemens Networks, Ericsson oder ZTE haben längst die nötige Technik im Backbone, auch Chiphersteller wie Qualcomm haben bereits Produkte für 4G-Hardware wie USB-Datensticks oder Modems – Handys oder Smartphones gibt es indes noch nicht. Ob so am Ende das Vergraben von Kabeln überflüssig wird, will noch niemand vorhersagen. Denn neben der begrenzten Kapazität mobiler Netze wird auch deren Geschwindigkeit weiter hinter dem Festnetz zurückstehen. Doch um das Land überhaupt mit schnellerem Internet zu versorgen, ist mit LTE der erste Schritt auf jeden Fall getan. 




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