UCIF
27.05.2010, 10:26 Uhr
Bündnis für offene UC-Lösungen
Einheitliche Standards schaffen: Das ist das Ziel des neu gegründeten Unified Communications Interoperability Forums (UCIF).
Einheitliche Standards sind das primäre Ziel des neu geschaffenen Unified Communications Interoperability Forum (UCIF). Die Non-Profit-Allianz will durch die Zusammenarbeit ihrer Mitglieder das Potenzial von UC-Technologien besser ausschöpfen, die Kosten der Implementierung reduzieren und UC-Kunden eine umfassende Interoperabilität bieten.
So möchte das UCIF beispielsweise Unternehmen durch die Zertifizierung von Produkten Entscheidungshilfen für die Auswahl von Komponenten für ihre UC-Lösung geben. Die UCIF-Mitglieder profitieren wiederum von den gemeinsam genutzten Testumgebungen, denn sie können damit ihre Entwicklungskosten erheblich senken. Und schließlich hoffen sie, die Zeit zwischen Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte zu reduzieren.
Um die Lücken zwischen den derzeitigen Kommunikationsprotokollen zu schließen und eine umfassende Interoperabilität zu ermöglichen, wird das UCIF nach eigenen Angaben nicht nur auf vorhandene Industriestandards zurückgreifen, sondern auch neue Standards definieren.
UCIF: Bündnis für offene UC-Lösungen
Zu den Gründungsmitgliedern gehören HP, Juniper, Logitech/LifeSize, Microsoft sowie Polycom. Direkt nach der Gründung sind dem Verband zudem unter anderem Plantronics sowie Siemens Enterprise Communications (SEN) beigetreten. Indes fehlen auf der Mitgliederliste Namen bekannter Hersteller wie beispielsweise Cisco, Alcatel-Lucent oder Avaya.
Robert Schmitz, Geschäftsführer und Leiter der Avaya Channel Group, erklärt dazu auf Nachfrage von Telecom Handel, Avaya unterstütze bereits jetzt offene Standards und sei deshalb in verschiedenen Gremien wie dem International Multimedia Teleconferencing Consortium (IMTC), der Internet Engineering Task Force (IETF) oder dem SIP Forum aktiv. Einen späteren UCIF-Beitritt möchte Schmitz indes nicht ausschließen.
Unterdessen gibt das UCIF den Fahrplan für die nächsten Monate vor: Das Forum will sich bei seinen Interoperabilitätstests auf Lösungen für Videokonferenzen und sogenannte Telepresence-Systeme konzentrieren. Der Schwerpunkt soll auf Videocodecs und -protokollen, der Konfiguration von Endgeräten sowie Möglichkeiten liegen, Videotraffic durch Firewalls zu transportieren. Dabei könnte es sich indes als nachteilig erweisen, dass Cisco – seit der Tandberg-Übernahme ist das Unternehmen der Marktführer in diesem Segment – dem Konsortium nicht angehört.