Kooperation 16.05.2013, 08:55 Uhr

Vodafone setzt künftig auf das VDSL-Netz der Telekom

Telefónica Deutschland hat den Anfang gemacht, nun zieht Vodafone nach: Die Düsseldorfer setzen beim Thema Breitband-Internet künftig auf das VDSL-Netz der Telekom und wollen damit unter anderem die Verfügbarkeit ihres IPTV-Angebots erhöhen.  
Von einem Rückschritt in alte Bundespost-Zeiten war die Rede, als die Telekom das Thema Vectoring und die dadurch erforderliche Hoheit über die so genannte letzte Meile aufs Tapet brachte. Besonders die alternativen Anbieter sahen darin eine deutliche Benachteiligung im Wettbewerb und befürchteten eine Re-Monopolisierung des Festnetzmarktes.
Anfang Mai hat als erster großer Festnetzanbieter Telefónica Deutschland bekannt gegeben, ab dem kommenden Jahr VDSL- und Vectoring-Vorleistungsprodukte der Telekom zu nutzen. Nun zieht Vodafone nach und erklärt seinerseits eine weitreichende Kooperation zur Vermarktung von 100-MBit/s-Anschlüssen mit dem Konkurrenten aus Bonn. Nach eigenen Angaben will man damit "insbesondere in den Ballungsgebieten und Städten das Festnetz-Produktportfolio ausbauen und verstärkt das eigene IP-TV Angebot vermarkten", so Jens Schulte-Bockum, CEO von Vodafone Deutschland.  
Vodafone wird dabei das so genannte Kontingentmodell der Telekom nutzen. Wettbewerber erhalten dabei Anschlüsse zu besonderen Konditionen und verpflichten sich im Gegenzug, eine festgelegte Menge abzunehmen. Im Zuge der Kooperation will Vodafone zunächst auf die bisherige Bistream-Technologie auf Layer-3-Ebene zugreifen, ab 2016 soll jedoch auf Basis von Layer 2 ein neues Vorleistungsprodukt geschaffen werden, bei dem die Daten "deutlich näher am Endkunden in das Netz des Wettbewerbers übergeben werden", was laut Vodafone "mehr eigene Gestaltungsmöglichkeiten für Endkundenprodukte insbesondere bei Vodafone IP-TV" ermöglichen werde.
Die Zusammenarbeit steht noch unter Vorbehalt der Prüfung der Bundesnetzagentur und soll noch in diesem Jahr starten.




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