Milliardeneinnahmen erwartet 19.03.2019, 10:54 Uhr

5G-Mobilfunkauktion ist gestartet

Die 5G-Auktion ist gestartet. Der Bund erwartet sich durch die Versteigerung der Lizenzen Einnahmen in Milliardenhöhe. Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini, forderte unterdessen weitere Forschungen über die gesundheitlichen Folgen.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, vor dem Start der 5G-Mobilfunkauktion in Mainz
(Quelle: Arne Dedert)
Die Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen läuft. Zum Start hat der Chef der zuständigen Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Dienstagmorgen in Mainz symbolisch auf den Knopf einer alten Stopp-Uhr gedrückt, die schon im Jahr 2000 bei der UMTS-Auktion im Einsatz war. Am ersten Auktionstag kamen Gebote von 332,5 Millionen Euro zusammen. 
Neben den drei bisherigen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) macht die United-Internet-Tochter Drillisch mit. Sie haben die Möglichkeit, vor Ort in dem Mainzer Technik-Standort der Bundesnetzagentur Angebote für die 41 verschiedenen Frequenzblöcke abzugeben. Das ist eine langwierige Sache - die vergangenen Auktionen dauerten drei bis sechs Wochen.
Grund: Die Gemengelage verschiebt sich ständig. Erst wenn auf keinen einzigen Block mehr ein Angebot abgegeben wird, ist Schluss. Entscheidet sich eine Firma doch noch zu einem Gebot, geht es weiter - andere Bieter könnten dann wieder auf andere Blöcke setzen.
Die Ausbauauflagen gelten als relativ hart - die Mobilfunkfirmen müssen also viel Geld in den Bau von Funkmasten stecken, um die Vorschriften einzuhalten. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte in Deutschland mit schnellem Internet versorgt werden. Die Auktion dürfte mindestens drei Wochen dauern. Sie wird in Mainz am Technik-Standort der Bonner Regulierungsbehörde abgehalten.

Milliardeneinnahmen erwartet

Die nun gestartete Auktion dürfte zwar deutlich weniger Geld einbringen als die legendäre UMTS-Aktion, bei der damals sagenhafte 51 Milliarden Euro erlöst wurden. Fachleute rechnen dennoch mit einer Summe zwischen drei bis fünf Milliarden Euro. Damit lägen die Einnahmen in etwa auf dem Niveau von Versteigerungen aus den Jahren 2010 und 2015. Der Bund will das Geld in die Digitalisierung stecken.
Vor dem Start der Versteigerung hatte die Bundesnetzagentur weitere Kritik einstecken müssen. Die Auktion sei zwar "der bislang wichtigste Meilenstein auf Deutschlands Weg in das 5G-Zeitalter", sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg. Er bemängelte aber überzogene Ausbauregeln und ein "Auflagenkorsett", das die Wirtschaftlichkeit der geplanten Investitionen in Frage stelle. Damit vertrat Berg den Standpunkt der Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica, die Mitglieder im Bitkom sind.
Unlängst hatte die Behörde allerdings Rückenwind vom Kölner Verwaltungsgericht, das Eilanträge von den drei Netzbetreibern und von Freenet ablehnte. Sogenannte Hauptsacheverfahren sind zwar weiterhin anhängig bei dem Gericht, allerdings gelten sie nach dem deutlichen Fingerzeig des Gerichts als wenig chancenreich.

Präsidentin des Strahlenschutz-Amtes warnt

Unterdessen hat die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini, weitere Forschungen über die gesundheitlichen Folgen gefordert. "Deutlich höhere Datenübertragungsmengen, neue und zusätzliche Sendeanlagen und höhere Frequenzen verändern aber die Strahlungsintensitäten - diese müssen untersucht werden", sagte Paulini der "Passauer Neuen Presse".
Der neue 5G-Standard nutze mittelfristig auch höhere Frequenzen. "Hier haben wir noch wenige Erkenntnisse und werden mittelfristig weitere Forschung betreiben." Ebenfalls ungeklärt sei, "was geschieht, wenn etwa unterschiedliche Betreiber am gleichen Ort Sendeleistung aufbauen.




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