Samsung-Phablet
08.12.2014, 15:27 Uhr
08.12.2014, 15:27 Uhr
Das Galaxy Note 4 im Test
Mit dem Galaxy Note 4 bringt Samsung ein neues Modell seines Phablet-Flaggschiffs. Es bietet wenig revolutionär Neues, wurde aber in vielen Punkten gezielt optimiert.
Mit üppig dimensionierten Displays sowie der anwenderfreundlichen Stiftsteuerung haben sich die drei bisher auf den Markt gekommenen Galaxy-Note-Phablets einen festen Platz bei vielen professionellen Anwendern erworben. Damit das so bleibt, bringt Samsung jetzt die vierte Generation mit einer verbesserten Ausstattung. Der Preis von 769 Euro ist wieder hoch, doch ein vergleichbares iPhone 6 Plus mit nur 16 GB kostet noch einmal 30 Euro mehr.
Ein Kritikpunkt am Vorgänger waren die dem Preis nicht angemessenen Materialien. Zwar trägt auch die vierte Generation eine Rückseite aus Kunststoff, der Leder imitieren soll, doch ist nun der Rahmen aus Metall und deutlich wertiger. Vom unten rechts ins Gehäuse einsteckbaren Stift bis hin zur Oberfläche aus Glas wirken die anderen Bauteile solide und langlebig. Im Gegensatz zum Galaxy S5 ist das Note 4 allerdings nicht vor Wasser- und Staubeinbrüchen geschützt.
Mit 176 Gramm ist das Gewicht hoch, und längeres Telefonieren mit dem Phablet am Ohr ermüdet den Nutzer. Doch immerhin schafft es Samsung, trotz größerem Display ein etwas kürzeres Gerät als Apple zu bauen. Ein Plus gegenüber dem Rivalen aus Cupertino ist auch der wechselbare Akku.
Richtig Power sitzt zudem unter der Hülle: Der Quadcore-Prozessor von Qualcomm ist mit 2,7 GHz einer der schnellsten am Markt und ermöglicht in Kombination mit den 3 GB Arbeitsspeicher ein hohes Arbeitstempo und auch Multitasking, etwa wenn zwei Apps gleichzeitig auf dem Display aktiv sind. Auch der Datenspeicher ist mit 32 GB ordentlich bemessen und über einen MicroSD-Slot unter der Akkuabdeckung noch um stolze 128 GB erweiterbar.
Nicht verändert hat sich gegenüber dem Vorgänger die Größe des Super-Amoled-Displays, das wieder 5,7 Zoll, also 14,5 Zentimeter Diagonale bietet. Zugelegt hat dagegen die Auflösung, denn das Note 4 kommt auf die vierfache HD-Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln – diesen Spitzenwert schafft aktuell sonst nur das LG G3. In der Realität sind so keine Pixel mehr zu erkennen, das Bild ist gestochen scharf und das Display bietet zudem eine sehr deutliche Schwarzdarstellung und kräftige Farben.
Kamera und Blitz auf hohem Niveau
Mit einer Auflösung von 16 Megapixeln ist die Rückkamera gut für Fotos gerüstet, auch die geringe Auslöseverzögerung und der helle Blitz können gefallen. Die Fotos sind bei ordentlichen Lichtverhältnissen sehr gut, bei schlechtem Licht ist das iPhone 6 aber deutlich besser. Videos dreht das Phablet mit der hohen 4K-Auflösung. Die Frontkamera hat 3,7 Megapixel und eine Weitwinkel-Funktion für Selfies.
Mit seinen 3.220 mAh ist der LiIon-Akku großzügig bemessen, was sich im Alltag positiv bemerkbar macht: Das Galaxy Note 4 hält hier mehrere Tage durch und ist besser als die meisten Konkurrenten. Eine Schnellladefunktion füllt den Kraftspender zudem in weniger als zwei Stunden wieder auf, wenn das mitgelieferte Ladegerät zum Einsatz kommt.
Der vom Galaxy S5 bekannte Fingerabdruck-Scanner in der Menütaste funktioniert leider immer noch nicht zuverlässig. Keine Wünsche offen lässt dagegen die Erkennung der Eingaben mit dem im Gehäuse eingesteckten S-Pen.
Schon bei der Annäherung an das Display kann der Anwender mit dem Druck auf die Seitentaste am Stift ein Menü mit möglichen Aktionen aufpoppen lassen. Die Funktion des Stifts umfasst aber auch Zeichnungen in Grafiken oder Fotos sowie handschriftliche Notizen, die recht gut in Maschinenschrift umgesetzt werden. Gut ist, dass Samsung mit seiner auf Android aufsetzenden Software es den Usern überlässt, ob sie das Gerät per Stift oder Finger bedienen wollen.