Made in Germany 29.05.2018, 13:46 Uhr

Gigaset kündigt Smartphone-Produktion in Deutschland an

Gigaset meldet sich mit drei neuen Einsteigermodellen auf dem Smartphone-Markt zurück. Eines der Geräte wird im Rahmen eines Pilotprojekts am deutschen Standort in Bocholt hergestellt.
Gigaset GS185
(Quelle: Gigaset)
Längere Zeit war es still geworden um die Smartphone-Aktivitäten von Gigaset: Jetzt meldet sich der Hersteller mit den drei neuen Modellen GS100, GS180 sowie GS185 zurück, die allesamt in der Einsteigerklasse angesiedelt sind. Seine Ambitionen im besonders hart umkämpften mittleren und oberen Preissegment hat der Hersteller also zunächst einmal zurückgestellt.
Interessant: Eines der drei Modelle, das GS180, wird komplett am deutschen Standort in Bocholt hergestellt, wo Gigaset auch seine DECT-Telefone fertigen lässt. Damit werden zehn Jahre nach der Einstellung der Nokia-Handyproduktion in Bochum wieder Mobiltelefone in Deutschland produziert. "Abgesehen davon, dass wir mit diesem Pilotprojekt unseren Innovationsgeist unter Beweis stellen, gibt es verschiedene Vorteile für Kunden und Umwelt", so Andreas Merker, Leiter Mobile Devices bei Gigaset.
Die Produktion in Deutschland sei ungefähr so teuer wie in Asien, weil in dem Werk in Bocholt intensiv mit Fertigungsrobotern gearbeitet werde. Dadurch sei auch die Fehler- und Ausschussquote niedriger als bei einer weitgehend manuellen Produktion in Asien, so Merker weiter.
Die elektronischen Bauteile stammen allerdings von Zulieferbetrieben aus Asien. In Deutschland werden Verpackungen und die gedruckten Anleitungen hergestellt. In Bocholt werden die Geräte aber nicht nur montiert, sondern auch entworfen und an spezielle Anforderungen von Netzbetreibern und Großkunden angepasst. Insgesamt finde laut Merker rund 60 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland statt, rund 40 Prozent stamme von den Zulieferern aus Asien.
Besonders viele Arbeitsplätze werden durch das Produktionsverfahren im Werk in Bocholt jedoch nicht geschaffen. Die Produktionslinie benötige nur acht Mitarbeiter pro Schicht, also 24 Mitarbeiter bei einem Dreischicht-Betrieb. Die Fertigungslinie kann maximal 6.000 Geräte in der Woche herstellen. Bei einem Markterfolg werde Gigaset weitere Fertigungslinien in Bocholt in Betrieb nehmen. Nun muss also abgewartet werden, wie die neuen Geräte von den Konsumenten angenommen werden - diese sollen vor allem über den Preis zum Kauf animiert werden.




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