Fränkl muss gehen
18.12.2015, 15:48 Uhr
Gigaset wechselt den Vorstand aus
Der Gigaset-Aufsichtsrat zieht Konsequenzen aus den Problemen des Herstellers: Klaus Weßing löst Charles Fränkl als CEO ab. Außerdem folgt Hans-Henning Doerr auf Kai Dorn als CFO.
Gigaset kommt nicht zur Ruhe: Nach der Ankündigung von Massenentlassungen bei der Belegschaft dreht sich nun das Personalkarussell auch in der Unternehmensführung. So hat der Aufsichtsrat der Gigaset AG beschlossen, den CEO Charles Fränkl abzuberufen. Gründe für die Maßnahme nannte das Unternehmen in seiner knappen Mitteilung nicht, eigentlich sollte der vor einem Jahr verlängerte Vertrag von Fränkl noch bis zum 31. März 2017 laufen.
An seine Stelle als Unternehmenschef tritt Klaus Weßing. Der Diplom-Ingenieur war in den letzten Monaten als COO für die Neuausrichtung des ehemaligen Herstellers von Festnetzprodukten zuständig, davor war er Werksleiter in Bocholt. Weßing war ab 1983 bei Siemens beschäftigt; damals wurde Gigaset bis 2005 lediglich als Markenname im Geschäftsbereich für Festnetzprodukte genutzt.
Außerdem wird die Position des Finanzvorstands von Gigaset neu besetzt: CFO Kai Dorn muss nach nur einem Jahr gehen, für ihn kommt Hans-Henning Doerr. Er soll gemäß einer Mitteilung "Gigaset auf dem Weg hin zu einer offenen Start-up Mentalität begleiten".
Gigaset steigt mit den ME-Smartphones derzeit in den Mobilfunkmarkt ein und versucht sich damit aus der Abhängigkeit vom wenig ertragbringenden Geschäft mit Schnurlostelefonen zu befreien. Dazu wurde auch ein Sponsoring-Vertrag mit dem FC Bayern München geschlossen. Seit Ende 2013 betätigt man sich bereits ohne großen Erfolg im Tablet-Geschäft.