Google schluckt Boston Dynamics

Google meint es Ernst mit seinem Roboter-Projekt: Wie nun bekannt wurde, hat sich der Internetkonzern - nach einer ganzen Reihe anderer Roboter-Spezialisten zuvor - nun auch den Hersteller Boston Dynamics einverleibt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. 

Boston Dynamics hat sich vor allem als Spezialist von Militär-Robotern einen Namen gemacht. So wurden in den vergangenen Jahren mehrere Modelle entwickelt, die vom Aufbau her Tieren ähneln. Eines mit dem namen Big Dog ist sogar in der Lage, sich im unebenen Gelände zu bewegen. Doch auch an zivilen Projekten - beispielsweise der Entwicklung von Sonys Roboter-Haustier Aibo - war das Unternehmen beteiligt. 

Zum Militärkonzern wird Google nach der Übernahme aber eigenen Angaben zufolge nicht werden: Allerdings betonte das Unternehmen gegenüber der New York Times, dass man vorhandene Aufträge wie vereinbart erfüllen wolle. Der Hintergrund: Schon seit Monaten arbeitet Google an der Entwicklung von Roboter-Hard- und Software. Verantwortet wird das Projekt von Android-Erfinder Andy Rubin. Interessant: Der Software-Guru Rubin hatte seine Karriere in Deutschland in den neunziger Jahren selbst als Robotik-Ingenieur begonnen.

Google ist im Bereich Distribution in Kalifornien bereits mit einem Projekt am Start, bei dem Kunden ihre im Internet gekauften Artikel von Google zustellen lassen können. Der Stand der Industrie sei so weit, so Rubin, dass nun auch möglich sei, Roboter als Automatisierungshilfen einzusetzen. Denkbar ist beispielsweise, die Lieferkette mit Hilfe von Roboterlösungen zu ergänzen. Amazon hat ebenfalls solche Pläne, bei denen beispielsweise die Zustellung von Kundenbestellungen über Dronen abgewickelt werden.