Heimspiel für Finnland

Der schleichende Niedergang des heimischen Handy-Herstellers Nokia hat Finnland in eine nationale Sinneskrise gestürzt. Da mag es etwas Balsam für die geschundene Volksseele sein, dass die Skandinavier zumindest beim (Weg)-Werfen von Mobiltelefonen nach wie vor Weltklasse sind - wenn es schon mit der Produktion nicht mehr so richtig klappt.

Davon konnte man sich am letzten Samstag bei der Handy-Weitwurf-Weltmeisterschaft im beschaulichen Städtchen Savonlinna überzeugen, bei der die Finnen auf heimischen Terrain die Konkurrenz nach Belieben dominierten. Souveräne Siege gab es beispielsweise in den Disziplinen "Männer" und "Fauen": 76 Meter schleuderte der Finne Oskari Heinonen sein "Sportgerät" und sicherte sich damit Platz eins. Bei den Frauen verwies Netta Karvinen mit einem geschmeidigen Wurf von 48 Metern die weibliche Konkurrenz auf die Plätze.

Bei so viel Dominanz war es wenig verwunderlich, dass sich auch in der Disziplin "Beste Mannschaftsleistung" ein finnisches Team aus der Region Ostrobothnia die oberste Stufe auf dem Siegertreppchen sicherte. Lediglich im Freestyle, wo "Stil und Ästhetik" gewertet wurde, gewann die Australierin Elaine Jung.

Insgesamt waren rund 50 Teilnehmer aus Australien, Finnland, Russland und der Ukraine zu der Veranstaltung gereist, um ihre Kräfte vor etwa 600 Zuschauern zu messen. Manipulationen waren übrigens ausgeschlossen: Alle Wurfgeschosse wurden von den Veranstaltern gestellt.