Phablet-Review
21.11.2016, 10:30 Uhr
Testbericht Huawei Mate 9: Allein ganz groß
Mit seinem neuen Phablet-Flaggschiff will Huawei auch enttäuschte Samsung-Fans gewinnen, im Test muss das 5,9-Zoll-Gerät der Chinesen beweisen, ob es den Anforderungen des Alltags gerecht wird.
Eigentlich bietet der Smartphone-Markt auch am oberen Ende der Preis und Größenskala genug Auswahl. Doch bei Highend-Phablets fehlte nach dem nicht ganz freiwilligen Ende des Samsung Galaxy Note 7 ein aktuelles Modell. In diese Lücke stößt nun Huawei mit seinem Mate 9, das satte 5,9 Zoll oder 14,9 Zentimeter Bildschirmdiagonale bietet. Dafür verlangt Huawei immerhin 699 Euro, geizt aber auch nicht bei der Hardware-Ausstattung.
Wenig Überraschendes erwartet den Käufer beim Design, das sich weitgehend am Vorgänger Mate 8 orientiert. Wie bei diesem Gerät ist die aus einem Aluminiumstück gefräste Hülle, die es hierzulande in Grau oder Silber gibt, erstklassig verarbeitet – Huawei ist hier längst in der Spitzenklasse angekommen. An der Front fällt vor allem auf, dass das große Display keinen seitlichen Rand mehr hat und fast die ganze Oberfläche bedeckt. So ist eine – für diese Geräteklasse – relativ kompakte Bauweise möglich, denn das Mate 9 ist praktisch genauso groß wie ein iPhone 7, das aber ein um 0,4 Zoll kleineres Display hat. Dafür ist das Huawei nicht wasserdicht und auch das hohe Gewicht von 190 Gramm nicht jedermanns Sache.
Auf der Rückseite sitzt wieder ein Fingerabdrucksensor, der sehr zuverlässig und schnell funktioniert und über verschiedene Finger auch unterschiedliche Funktionen sowie Wischgesten ermöglicht. An der Unterseite sitzen zwei Lautsprecher und der USB-Type-C-Anschluss. Huawei verkauft das Mate 9 in einer Single-SIM-Version mit zusätzlichem Speicherkarten-Slot und einer Variante mit einem Hybrid-Slot, der eine zusätzliche SIM oder eine MicroSD-Speicherkarte aufnimmt. Vermutlich ist erstere Variante eher für Netzbetreiber und die Dual-SIM-Ausführung für den freien Handel gedacht.
Spezielle Kamera beim Mate 9
Die 12-Megapixel-Farbkamera hat eine Blende mit f/2.2, was nicht allzu üppig ist und bei schwachem Licht weniger Licht in die Bilder bringt, als etwa beim iPhone 7 oder dem Galaxy S7. Die Software nutzt die zusätzlichen Tiefeninformationen der 20-Megapixel-Schwarzweißkamera, um ein besseres Gesamtbild zusammenzusetzen. Deshalb hat auch das Mate 9 wieder den sehr schönen Monochrom-Modus des P9. Auch die Fotos und die Blende lassen sich nachträglich in den Bildern verändern. Zusammen mit den vielen Einstellmöglichkeiten und Bildmodi sowie dem schnellen Autofokus gibt das ein sehr gutes Paket für Fotofans, auch wenn das iPhone 7 und das Galaxy S7 noch minimal schönere Bilder machen, vor allem was die Aufhellung in dunklen Umgebungen und die Farben betrifft.
Ein Highlight ist der große und helle Bildschirm, auch wenn er nur eine - in dieser Preisklasse durchschnittliche - Full-HD-Auflösung bietet und im Gegensatz zum Galaxy Note 7 keine Stiftsteuerung ermöglicht. Er hat aber neben viel Fläche Funktionen wie ein Ausfiltern des blauen Lichts zum besseren Lesen.
Huawei Mate 9 im Antutu-Benchmark
Erfreulich ist auch die Akkuleistung, denn das Mate 9 hält bei normaler Beanspruchung mit seiner Kapazität von 4.000 mAh durchaus zwei Tage durch – zumindest solange nur eine SIM-Karte genutzt wird. Mit dem mitgelieferten Netzteil und Kabel, das 5V bei 4,5 Ampere bringt, ist das Phablet trotzdem in einer Stunde wieder zu knapp 80 Prozent und in 90 Minuten wieder voll geladen.
Bei der Bedienung hat Huawei seine eigene Benutzeroberfläche EMUI in der neuen Version 5.0 vereinfacht und optisch überarbeitet, was gut ist. Zudem verspricht der Hersteller, dass sich die Software dank des „Non-Ageing-File-System“ stets selbst optimiert, so dass das Gerät über Jahre hinweg schnell bleiben soll – darauf darf man gespannt sein. Die Benutzeroberfläche setzt auf Android 7.0 auf.
Testergebnis Huawei Mate 9
Punkte
Ausstattung (max. 25)
23
Bedienung (max. 20)
18
Display und Tastatur (max. 15)
13
Akku (max. 15)
11
Preis-Leistungs-Verhältnis (max. 15)
12
Design und äußerer Eindruck (max. 10)
9
Gesamtpunkte (max. 100)
86
Note
Sehr Gut
Punkte
Ausstattung (max. 25)
23
Bedienung (max. 20)
18
Display und Tastatur (max. 15)
13
Akku (max. 15)
11
Preis-Leistungs-Verhältnis (max. 15)
12
Design und äußerer Eindruck (max. 10)
9
Gesamtpunkte (max. 100)
86
Note
Sehr Gut