Smartwatch 16.12.2022, 13:44 Uhr

Testbericht der Huawei Watch D mit Blutdruckmessung

Blutdruckmessen? Da braucht man doch ein großes Messgerät. Stimmt. Aber auch eine neue Smartwatch von Huawei bewirbt sich um diesen Job. Aber kann eine Uhr das überhaupt zuverlässig?
(Quelle: Christoph Dernbach/dpa-tmn)
Einen gefährlich erhöhten Blutdruck spüren Betroffene normalerweise nicht. Dann belastet dieser unentdeckt und unbehandelt über Jahre hinweg die Gefäße. Und das kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden begünstigen.
Zwar sind vor allem Menschen ab 50 Jahren von Hypertonie betroffen, aber auch viele Jüngere haben schlechte Werte, ohne es zu wissen. "Blutdruck messen kann Leben retten", sagen Ärztinnen und Ärzte.
Allen, die zum Messen lieber neue Gadgets ausprobieren wollen, als sich ein klassisches Blutdruckmessgerät zu besorgen, bietet sich etwa die Huawei Watch D an. Aber ist sie eine echte Alternative?
Die Smartwatch des chinesischen Elektronikriesen ist nicht die erste Armbanduhr, die den Blutdruck ermitteln kann. Das können beispielsweise auch einige Galaxy-Watches von Samsung. Doch bevor der optische Photoplethysmogramm-Sensor die Blutvolumen-Änderungen exakt erfassen kann, müssen die Samsung-Geräte mit Hilfe eines klassischen Blutdruckmessgerätes kalibriert werden.
Das ist ziemlich umständlich und muss außerdem nach jeweils vier Wochen wiederholt werden. Ähnlich wie die Galaxy-Watches mit optischen Sensoren funktioniert etwa auch das Messarmband Aktiia, das sich vor allem für Langzeit-Analysen eignet. Aber auch dieses muss regelmäßig - und äußerst fummelig - kalibriert werden.

Manschette unterm Armband

Huawei wählt für die Watch D einen anderen Ansatz: Hier kommt eine klassische, aufblasbare, aber vergleichsweise filigrane Manschette zum Einsatz, die sich unter dem Armband befindet, ähnlich wie bei einem klassischen Handgelenk-Messgerät von Herstellern wie Omron, Boso oder Beurer.
Nach Angaben von Huawei liegt die maximale Messabweichung bei drei Millimeter Quecksilbersäule. Im Praxistest lagen die Messwerte sehr dicht an den Resultaten des Oberarm-Messgerätes Boso Medicus X, das in einem Vergleich der Stiftung Warentest mit einem Gut (Gesamtnote 2,3) abschnitt.
Wie bei allen Blutdruckmessungen muss man darauf achten, vorher einige Minuten lang zur Ruhe zu kommen und dann das Handgelenk ruhig auf der Höhe des Herzens zu halten. Wer zappelt, bekommt falsche Werte angezeigt. Wenn die Software eine Abweichung der richtigen Haltung erkennt, meldet sich die Uhr zu Wort und gibt Tipps für eine bessere Sitzposition.
Die ausgeklügelte Mechanik der Huawei-Manschette sorgt für solide Messergebnisse. Sie ist aber auch dafür verantwortlich, dass die Watch D nicht gerade eine Schönheit ist. Das kantige Gehäuse ist deutlich dicker als das einer Apple Watch. Außerdem ragt der Stoffüberzug der Messmanschette ein wenig unter dem Silikon-Armband hervor.




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