02.03.2012, 09:53 Uhr

Karstadt löst Multimedia-Abteilungen auf

Die Kaufhauskette Karstadt plant laut Firmenchef Andrew Jennings eine Straffung seines Sortiments - und streicht die Multimedia-Abteilungen.
Im Juni hatte der deutsch-amerikanische Investor Nicolas Berggruen die insolvente Kaufhauskette Karstadt übernommen - und dabei umfangreiche Änderungen angekündigt.
Die Warenhäuser sollten modernisiert, ihr Profil geschärft und das Geschäftsmodell vereinfacht werden. Was dies allerdings konkret bedeuten sollte, das blieb bislang weitgehend unklar. In einem Interview mit der "Financial Times Deutschland" gab Firmenchef Andrew Jennings nun erste Details zur künftigen Neuausrichtung bekannt.
So wird das Unternehmen unter anderem sein Sortiment straffen - und streicht in diesem Zug unter anderem den Multimedia-Bereich: Innerhalb von 18 Monaten sollen die Abteilungen für Unterhaltungselektronik in den aktuell gut 80 Warenhäusern aufgelöst werden. Darüber hinaus soll künftig jedes Jahr das gesamte Sortiment und jede einzelne Marke auf Rentabilität geprüft werden. Was beim Kunden nicht ankommt, soll so schneller ausgelistet werden. Auch hat die Kaufhauskette die Zahlungsziele bei den Lieferanten verlängert.
Offen ist unterdessen, was mit den Shop-in-Shop-Systemen der Telekom passieren wird. Vor gut einem Jahr hatte die Telekom eine Exklusiv-Partnerschaft mit Karstadt vereinbart und in 38 Filialen seine Lösungen präsentiert, mittlerweile wurde die Zahl der Shops auf 36 reduziert. Betrieben werden die Shops von der MobileWorld Distribution, einem Geschäftsbereich von The Phone House.
Auf Nachfrage von Telecom Handel erklärte die Telekom:"Bereits heute sind wir in Standorten ohne Multi-Media-Abteilung erfolgreich. Wichtig für den Vertriebserfolg ist die richtige Positionierung im Warenhaus und ein sehr gutes Personal, damit die Frequenz in Vertriebserfolge umgesetzt werden kann. Wir werden deshalb prüfen, ob und in welcher Weise die veränderte Ausrichtung bei Karstadt Einfluss auf unser Shop-Konzept hat und dann gemeinsam mit unseren Partnern eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen."



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