Nokia
14.06.2012, 10:23 Uhr
Massenentlassungen und Aus für deutschen Standort
Der Kahlschlag bei Nokia geht weiter: Es werden noch einmal 10.000 Mitarbeiter entlassen sowie diverse Standorte für Forschung und Produktion geschlossen. Auch im Vorstand rollen Köpfe.
Der Handy-Hersteller Nokia kommt nicht zur Ruhe: Jetzt kündigt CEO Stephen Elop weitere schmerzhafte Maßnahmen an, um zur Profitabilität zurückzukehren. Nachdem bereits im Februar die Streichung von 4.000 Stellen in europäischen Werken angekündigt worden war, sollen jetzt bis Ende 2013 weitere 10.000 Mitarbeiter entlassen werden.
Geschlossen werden die Fabrik im finnsichen Salo sowie die Forschungsstandorte in Ulm und im kanadischen Burnaby. Nach dem Ende der Produktion in Bochum vor einigen Jahren ziehen die Finnen nun auch ihre Entwicklungsabteilung für Einsteigergeräte aus Deutschland ab. Am Standort Ulm sind rund 700 Mitarbeiter betroffen.
Weitere Einsparungen will Elop durch die Konzentration auf die Lumia-Smartphones, die einfachen Featurephones und auf Location Based Services erreichen. Dazu sollen weitere Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, verkauft werden. Dazu gehört auch die Nobel-Tochter Vertu, für die mit dem Investmentunternehmen EQT VI offenbar ein Käufer gefunden wurde. Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden, wobei Nokia eine 10-prozentige Beteiligung behalten will.
Neubesetzungen im Vorstand
Neben diesen Maßnehmen krempelt Stephen Elop auch den Vorstand gründlich um: Neuer Vizepräsident Operations wird Juha Putkiranta, vormals Vizepräsident Supply Chain; Timo Toikkanen steigt vom Vizepräsidenten Business Development zum Vizepräsidenten Mobile Phones auf und ersetzt dort Mary McDowell, die Nokia zum 30. Juni verlassen wird. Chris Weber, der vorher für Amerika zuständig war, wird Vizepräsident für Sales und Marketing.
Tuula Rytila wird zukünftig als Vizepräsident das Marketing leiten und ersetzt in dieser Funktion Jerri DeVard, der das Unternehmen verlässt. Für die Kommunikation wird nun Susan Sheehan als Vizepräsidentin zuständig sein. Niklas Savander, Vizepräsident Markets, wird Nokia nach 16 Jahren verlassen.