Auf die Größe kommt es an
Der kleine Unterschied
Nach eigenen Angaben hat Apple auch die Kamera mit einem besseren Sensor optimiert, wobei die acht Megapixel im Vergleich zur Konkurrenz aus Asien auf den ersten Blick recht bescheiden scheinen. Doch die Qualität der Fotos ist hoch, vor allem die Wiedergabe der Farben und der Umgang mit schwierigen Lichtverhältnissen sind erstklassig. Auch der Autofokus arbeitet schneller als beim Vorgänger. Nur wer wirklich sehr stark Ausschnitte vergrößern will, vermisst eine höhere Auflösung. Die Frontkamera löst sogar nur mit 1,2 Megapixel auf, hier ist die Qualität ebenfalls ordentlich, wer aber ein gelungenes Selfie drucken will, wird schnell an seine Grenzen stoßen.
Ein winziger Unterschied zwischen dem iPhone 6 und dem iPhone 6 Plus ist der optische Bildstabilisator des größeren Modells: Dieser sorgt dafür, dass kaum noch verwackelte Fotos entstehen. In der Praxis macht sich das vor allem bei wenig Licht bemerkbar, während unter normalen Bedingungen kaum Unterschiede bestehen. Kaufentscheidend dürfte dieses Detail also selbst für Hardcore-Fotografen nicht sein. Videos kann das neue iPhone in 1080p bei 30 oder 60 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Zusätzlich gibt es Videos aber in Slow-Motion mit 120 oder 240 Bildern pro Sekunde. Die Qualität der Filmchen ist sehr gut.
Noch immer gibt es beim iPhone keine Möglichkeit, den Speicher zu erweitern. Doch immerhin wird jetzt eine Version mit 128 GB angeboten, die sich der Hersteller allerdings auch mit 899 beziehungsweise 999 Euro fürstlich entlohnen lässt. Die Einstiegsversion ist dagegen mit 16 GB geradezu lächerlich klein, wenn der Anwender viele Apps und Medien nutzt. Ärgerlich ist auch die eingeschränkte Funktionalität des erstmals eingebauten NFC-Chips, der sich im Test nicht zum Koppeln von Zubehör wie Lautsprechern nutzen ließ, sondern offenbar vor allem für den in Deutschland noch nicht angekündigten Bezahldienst Apple Pay vorgesehen ist.
Ein Highlight ist dafür der Akku, der vor allem beim 6 Plus dank üppiger Dimensionierung deutlich länger hält als bei der fünften Generation. Wir konnten bei normaler Nutzung gute zwei Tage ohne Ladung auskommen. Das normale iPhone 6 erreichte diese Zeiten nicht ganz - es ist aber ebenfalls besser als die ?Fünfer?.
Fazit
Beide iPhones liefern eine starke Leistung ab, auch wenn sich die echten Neuerungen vor allem auf die größeren Displays beschränken. Vor allem das 6 Plus kann hier mit hoher Auflösung und viel Fläche beeindrucken und mit den Top-Phablets der Konkurrenz mithalten. Dafür muss der Anwender auf die früher so beliebte kompakte Bauweise verzichten. Das iPhone 6 ist dagegen kleiner und bietet eine ähnlich starke Hardware. Beide Geräte sind allerdings wieder sehr teuer geworden, doch das hat die Apple-Fans ja noch nie gestört.