Test Nokia C7
14.12.2010, 12:15 Uhr
Der schöne Bruder
Das Nokia C7 ist ein Touchscreen-Handy mit Symbian 3 und soll als günstigere Alternative zum N8 das Portfolio des finnischen Handy-Herstellers ergänzen. Inwiefern das gelingt, zeigt unser Test.
Nach der Kür kommt im Falle von Nokia jetzt die Pflicht: Mit dem Flaggschiff N8 führte der Hersteller das Symbian-3-Betriebssystem ein und setzte dabei auf die komplette Bedienung per Touchscreen. Im Test von Telecom Handel konnte sich der Neuling durchaus bewähren und schnitt mit immerhin 87 Prozent gut ab. Das C7 soll nun diesen Weg eine Preisklasse tiefer fortsetzen und tritt ebenfalls als Full-Touch-Modell an.
Dass man sich vom Standard-Layout der vielen Touchscreen-Handys optisch abheben kann, zeigt das C7: Die abgerundete Hülle hat einen Rahmen aus glänzendem Aluminium und eine Akkuabdeckung aus Metall. Das Gehäuse ist in Braun, Schwarz oder Silber erhältlich. Alles wirkt sehr hochwertig und gut verarbeitet. Mit 130 Gramm hält sich das Gewicht im Rahmen der Klasse, die Abmessungen sind ebenfalls durchschnittlich. Unpraktisch ist allerdings der Slot für die MicroSD-Karte unter dem Akku.
Großer Speicher, gute Kamera
Zumindest wird diese wahrscheinlich nicht allzu oft gebraucht, denn mit acht Gigabyte ist der interne Speicher bereits großzügig bemessen. Ohnehin sind die Abstriche bei der Ausstattung gegenüber dem größeren und teureren Bruder N8 nicht allzu gravierend. Sie fallen vor allem bei der Kamera auf, die mit acht statt 12 Megapixeln auflöst und auch keine Zeiss-Optik besitzt. Trotzdem schießt sie farbechte und scharfe Bilder, Videos können ebenfalls in HD-Qualität mit 720p aufgenommen werden. Allerdings verzichtet das C7 bei der Ausgabe auf den HDMI-Ausgang des N8. Das doppelte LED-Licht des C7 ist dagegen im Nahbereich schön hell, und auch die Einstellmöglichkeiten der Kamera sind vielfältig.
Vom N8 hat das C7 den Touchscreen geerbt, dessen Auflösung von 640 x 360 Pixel durchschnittlich ist – einige Konkurrenten von Samsung oder das iPhone 4 bieten da deutlich mehr. Der Touchscreen reagiert gut – machmal schon fast zu sensibel – auf Eingaben und gibt bei Bedarf Feedback durch Vibrationen. Mit 8,9 Zentimetern Diagonale steht genug Platz für multimediale Inhalte zur Verfügung. Die Bedienung erfolgt im gleichen Muster wie beim N8, wobei das Symbian-3-Betriebssystem mit seinen drei nach Wahl des Anwenders belegbaren Startscreens nach etwas Gewöhnung einfach zu bedienen ist. Auf endlose Textmenüs verzichtet Nokia dabei glücklicherweise, die Icons sind allerdings sehr kleinteilig. Praktisch sind auch die physischen Tasten zum Annehmen und Auflegen, das Hauptmenü und die Tastensperre. Die virtuellen Tastenfelder könnten allerdings größer sein. Das Tempo ist dank eines 680-MHz-Prozessors ausreichend.
Guter Gesamteindruck
Nicht gespart hat Nokia an der Datenausstattung des Touchscreen-Handys: HSPA, WLAN-n und Bluetooth 3.0 sind an Bord. Der praktische USB-Adapter des N8, der zum Beispiel USB-Sticks auslesen kann, wird aber beim C7 nicht mitgeliefert. Inklusive ist dagegen das komplette Navigationspaket von Ovi-Karten, mit dem sich das C7 als portabler Navigator nutzen lässt. Der Akku zeigt recht gute Leistungen und ist – anders als beim N8 – auch vom Anwender austauschbar.
Insgesamt macht das C7 im Test einen guten Eindruck: Gegenüber dem teureren N8 müssen Käufer außer bei der Kamera nicht allzu viele Abstriche machen, dafür bekommen sie ein schickeres Gehäuse.