E-Plus führt unter seinem Markennamen Base ein neues Tarif-Angebot ein, das die Vorteile von Postpaid- und Prepaid-Produkten zusammenführen soll.

Base X, das laut E-Plus im Austausch mit vielen hundert Mobilfunk-Nutzern entwickelt wurde, bietet unterschiedliche Kommunikationspakete, die über eine Laufzeit von 6 Monaten abgeschlossen werden. Das Besondere: Die Pakete werden vom Kunden direkt beim Kauf im Voraus für den vollen Nutzungszeitraum bezahlt. Eine Bonitätsprüfung findet nicht statt. Nach einer Registrierung kann das jeweilige Angebot dann sofort genutzt werden, so das Unternehmen.

Im Rahmen einer Testphase sind zunächst einmal drei Kommunikationspakete flächendeckend verfügbar: Dazu zählen ein reines Datenpaket (Internet Flat 500) für 60 Euro, ein Sprach- und SMS-Paket (Base Flat, SMS Allnet Flat, Allnet Flat 100) für 90 Euro sowie ein Komplettpaket (Base Flat, SMS Allnet Flat, Allnet Flat 100, Internet Flat 200) für 120 Euro.

Nach Ablauf des Nutzungszeitraums lässt sich das Paket nach Belieben verlängern - eine Kündigung sei bis zu einem Tag vor Ende der Vertragslaufzeit möglich, betonte der Düsseldorfer Netzbetreiber. Wenn diese nicht erfolgt, verlängert sich der Vertrag um einen weiteren Monat.  

Über die Website von Base X sowie eine spezielle Base X App für Apple- und Android-Smartphones lassen sich zudem im Nutzungszeitraum flexibel weitere Optionen hinzubuchen, die dann über ein separates Guthabenkonto abgerechnet werden. Dieses wird übrigens auch dann belastet, wenn Kunden die im jeweiligen Paket gebuchten monatlichen Inklusivleistungen überschreiten.

Das Problem dabei: Ist besagtes Konto nicht gedeckt, droht im schlimmsten Fall ein Kommunikations-Blackout. Immerhin bietet E-Plus zahlreiche Bezahloptionen zum Aufladen des Guthabenkontos - unter anderem Lastschriftverfahren bei Unterschreiten eines vorher definierten Betrags auf dem Guthabenkonto. Dennoch scheint das ganze Bezahlsystem - zumindest im momentanen Entwicklungsstadium - noch etwas unausgegoren.

Das neue Angebot ist im Rahmen der viermonatigen Pre-Launch-Phase ab sofort unter dem vorläufigen Namen Base X in den 380 eigenen Base-Shops sowie in 5 ausgewählten Partnershops erhältlich. Verkauft werden die Base-X-Tarife in einem kleinen Verpackungskarton, der die SIM-Karte und eine Anleitung enthält. Generell handelt es sich bei Base X um ein Handelsprodukt mit einem fest definierten UVP - ob der Händler diesem folgt, bleibt ihm aber selbst überlassen. Insofern können theoretisch die Inklusivleistungen der Pakete nach Region, Handelspartner oder Distributionskanal variieren. Dazu E-Plus-Chef Thorsten Dirks: "Da könnte es in München andere Preise und Inhalte geben als in Berlin."

Das Thema Vertragsverlängerung dürfte sich indes für den Händler bei Base X erledigt haben. Dirks: "Ja, aus dem Verlängerungsprozess ist der Händler raus." Zumindest habe man derzeit noch kein Konzept, wie man den Händler daran beteiligen könnte.

Nach der Testphase will E-Plus das Feedback der Kunden auswerten - diese sollen dann letztendlich über die Fortführung des Produkts, das Design und die finale Ausgestaltung der Produktvarianten entscheiden.

Wie dieses Feedback ausfällt, bleibt abzuwarten. Zumindest aus Endkundensicht erschließen sich gegenüber den derzeit gängigen Allnet-Flat-Angeboten nicht wirklich sichtbare Vorteile. Für Händler könnte sich die Vermarktung aber lohnen: Diese sollen mit Base X immerhin eine Marge abschöpfen können, die laut Aussage von E-Plus zwischen Prepaid- und Discount-Postpaid-Angeboten angesiedelt ist.

Ob indes genug Nachfrage nach Base X auf dem Markt vorhanden ist, werden nun die nächsten Monate zeigen. E-Plus will zumindest eigenen Angaben zufolge ein "ganz neues Kundenklientel" ansprechen, das die Vorteile von Vertragskundentarifen und gleichzeitig die Freiheit von Prepaid-Tarifen schätze. So eigne sich Base X beispielsweise besonders gut als Geschenk, als Einstiegspaket für Kinder oder aber als Kommunikationspaket bei einem zeitlich befristeten Deutschlandaufenthalt, ist der Netzbetreiber überzeugt.