Inlands-Flats im Ausland
24.01.2014, 12:30 Uhr
E-Plus startet Roaming-Offensive
Für 3 Euro im Monat können Nutzer von Base All-in ihre Sprach- und Surf-Flatrate auch im EU-Ausland nutzen. Weitere Tarife sollen in Kürze folgen, verspricht der Netzbetreiber.
Als im September 2013 die EU-Kommissarin Neelie Kroes ankündigte, bis 2016 zusätzliche Roaming-Gebühren abschaffen zu wollen, dürften bei den Netzbetreibern sämtliche Alarmglocken losgegangen sein ? schließlich verdienen sie mit der Telefonie und Datennutzung ihrer Kunden im Ausland gutes Geld.
Um einer Überregulierung zuvorzukommen, reagieren die ersten Netzbetreiber auf den EU-Vorstoß: Als erster deutscher Netzbetreiber bringt nun E-Plus eine Tarifoption, mit der die Daten- und Sprach-Flatrates des eigentlichen Tarifs auch im EU-Ausland gelten.
Die ?EU Reise-Flat? von E-Plus kostet drei Euro im Monat und kann ab 10. Februar und vorerst nur zum Base All-in gebucht werden. Der Netzbetreiber will die Option eigenen Angaben zufolge in Kürze aber auch für weitere Base- und E-Plus-Tarife anbieten. ?Die EU Reise-Flat für Base-Kunden ist lediglich der Anfang einer großen Offensive für nutzerorientierte und günstigere Roaming-Modelle?, so Kay Schwabedal, Chief Commercial Officer der E-Plus Gruppe.
Das Datenvolumen von 500 MB bei Base All-in gilt mit der Option auch im EU-Ausland sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz. Auch für Telefonate ? egal ob abgehend nach Deutschland oder ankommend ? fallen keine Gebühren an. Sonstige abgehende Gespräche innerhalb eines Reise-Flat-Landes oder in ein anderes Reise-Flat-Land kosten 9 Cent je Minute.
Allerdings läuft die Option 24 Monate beziehungsweise bis zum Ende der Laufzeit des bestehenden Vertrags, also auch dann, wenn sich der Kunde nicht im Ausland befindet.
Rechnerisch zahlt man demnach 36 Euro im Jahr, was sich je nach Nutzungsverhalten und der Zahl der Auslandsaufenthalte aber relativ schnell lohnen kann. Wer dagegen nur beim alljährlichen Urlaub die Grenze der Bundesrepublik überschreitet, der zahlt mit der neuen Option drauf. Eine eher kleine Zielgruppe könnten auch Bewohner von grenznahen Gebieten sein, in denen die ausländischen Netze oft stärker senden als das Heimatnetz.
Insgesamt geht der Vorstoß von E-Plus in die richtige Richtung und nimmt eine Entwicklung (zumindest teilweise) vorweg: Das Ende der Roaming-Gebühren.
