Studie 07.06.2023, 11:28 Uhr

Erhebliche Wettbewerbsdefizite im Mobilfunkmarkt

Eine Studie, die im Auftrag des Breko und 1&1 durchgeführt wurde, zeigt, dass die drei etablierten Netzbetreiber den Zugang zu 5G-Netzen blockieren und damit Wettbewerb verhindern.
(Quelle: Shutterstock/ jamesteohart)
Die Wettbewerbsverhältnisse im deutschen Mobilfunkmarkt sind das Thema einer neuen Studie, die SBR-net Consulting im Auftrag von 1&1 und dem Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) durchgeführt hat.
Das Fazit: „Im 5G-Netz schirmen Telekom, Vodafone und Telefónica den Wettbewerb besonders restriktiv ab und verzögern das Angebot von 5G-Tarifen als Mobilfunkvorleistung. Wettbewerbern ohne eigenes Mobilfunknetz ist es deshalb nicht möglich, eigene Angebote auf 5G-Basis anzubieten. Dies geht zulasten der Verbraucher, die vielerorts mit der in die Jahre gekommenen 4G-Technologie versorgt werden müssen.“
Auch den alternativen Glasfasernetzbetreibern als Konkurrenten der Telekom fehlten passende Vorleistungsangebote der Mobilfunknetzbetreiber, mit denen sie selbst Bundle-Angebote erstellen könnten. Die Befragung von 132 Glasfasernetzbetreibern zeigte, dass sich rund 90 Prozent für eine MVNO- und Diensteanbieterverpflichtung aussprechen. Diese sollte den marktgerechten Zugang zu Vorleistungen der etablierten Netzbetreiber absichern. Die Befragten erwarten zudem verbesserte Wettbewerbsbedingungen durch den Markteintritt des vierten Netzbetreibers 1&1. Allerdings müsse dieser dazu auch ein faires National Roaming auch in 5G-Netzen erhalten.
Es gibt auch eine konkrete Forderung an die Regulierungsbehörde: „Das Auslaufen der aktuellen Frequenzzuteilungen in den Bereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2,6 GHz zum 31. Dezember 2025 bietet bis zur übernächsten Frequenzvergabe ab 2034 die letzte Chance, den Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt zu beleben.“




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