EU will Roaming-Gebühren abschaffen

Es wäre eine Sensation und würde das mobile Telefonieren und Surfen im Ausland revolutionieren: Presseberichten zufolge will EU-Kommissarin Neelie Kroes die Roaming-Gebühren bei Reisen in andere EU-Länder komplett abschaffen. Das würde bedeuten, dass EU-Reisende in Zukunft exakt zu den Konditionen mobil telefonieren und surfen können, die sie auch aus ihrem EU-Heimatland gewohnt sind.

Zwar hat die Kommission die Roaming-Kosten schon seit längerer Zeit gedeckelt. Dennoch fallen immer noch unverhaltnismäßig hohe Gebühren an - gerade was den Datenverbrauch anbelangt.

Deshalb will Kroes nun einen neuen Vorstoß unternehmen - und verweist auf die Idee des europäischen Binnenmarktes, dem der Grundgedanke zugrunde liegt, dass Landesgrenzen für Firmen und Verbraucher keinen Unterschied mehr machen sollen.

Allerdings gesteht Kroes den Mobilfunk-Anbietern auch zu, dass Mehrkosten für Auslandsanrufe unter anderem technisch bedingt seien. Diese seien nach ihrer Ansicht aber so gering, dass sie kaum ins Gewicht fielen.

Die Deutsche Telekom äußerte sich auf Nachfrage von Telecom Handel allerdings erwartungsgemäß kritisch: "Der Telekommunikationsbranche werden dadurch Milliardensummen entzogen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Unternehmen hohe Investitionen in moderne Breitbandnetze in der EU tätigen", so ein Sprecher der Telekom.

Kroes will ihren Vorschlag zunächst dem Europaparlament präsentieren. Wenn es nach der Kommissarin geht, sollen die Abgeordneten den Vorschlag bereits bis Ostern 2014 verabschieden - also kurz vor den Europawahlen im Mai 2014.

"Ich will, dass Sie zu Ihren Wählern zurückgehen können und sagen, dass Sie die Roaming-Kosten abschaffen konnten", zitiert Spiegel Online aus dem Redetext. Falls das Parlament und die EU-Staaten die Initiative durchwinken, könnten die Roaming-Kosten tatsächlich schon im Jahr 2015 Geschichte sein.

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