LG P920 Optimus 3D im Test 12.08.2011, 12:26 Uhr

Gelungene Premiere

Das lange erwartete erste Handy mit 3D-Display ist da. LG bietet die Technologie in seinem neuen Flaggschiff Optimus 3D mit umfangreicher Ausstattung. Ob sich das Gerät auch im Alltag bewähren kann, verrät unser Test.
Der Sommer 2011 könnte für den Beginn einer echten Display-Revolution stehen: LG bringt das erste Smartphone mit einer dreidimensionalen Anzeige, für die der Betrachter keine spezielle Brille braucht. Das LG P920 Optimus 3D gibt es mit 599 Euro zu einem für ein Highend-Smartphone normalen Preis unter anderem bei Telefónica Germany und 1&1.
Dafür gibt es ein Smartphone, das gut ausgestattet ist und dank eines Dualcore-Prozessors mit zweimal 1 GHz schnell arbeitet. Der interne Speicher von 8 GB kann durch einen MicroSD-Slot um 32 GB erweitert werden. Alle Technologien für schnelle Daten sind an Bord. Als Betriebssystem kommt noch Android 2.2 zum Einsatz, ein Update auf 2.3 soll im Herbst kommen. Schon mit diesen Eigenschaften wäre das Optimus 3D ein gutes Smartphone, doch das eigentliche Highlight ist das Display.
Viel Fläche für Multimedia
Für den kapazitiven Touchscreen steht mit 10,9 Zentimetern Diagonale viel Fläche zur Verfügung. Die Auflösung von 800 x 480 Pixel ist sehr gut und die Anzeige angenehm hell. Im Normalzustand erscheinen die Benutzeroberfläche und die Menüs immer zweidimensional. Hier haben die Entwickler offenbar nicht dem Spieltrieb nachgegeben, sondern sich an der Bedienbarkeit orientiert, die sich durch 3D kaum erhöhen dürfte.

Alles 3D, oder was

Ein eigener Menüpunkt führt in die 3D-Welt, die Spiele, Videos, Fotos, YouTube und die Kamera umfasst. Diverse Inhalte wie drei Spiele sind bereits installiert. Dies sind der Ego-Shooter Nova, das Autorennen Asphalt 6 und das Sportspiel Let’s Golf 2. Diese Games machen einen tollen optischen Eindruck, genauso wie diverse 3D-Demo-Videos. Beim Betrachter entsteht ein echter 3D-Effekt – aber nur, wenn man aus 20 bis 50 Zentimetern Entfernung genau von oben auf die Anzeige schaut. Es ist auch möglich, mit den beiden Kameralinsen auf der Rückseite selbst Fotos und Videos in 3D zu erstellen, allerdings funktioniert der Effekt nur im Nahbereich und bei möglichst statischen Objekten.
Die Videos können dann auch über den HDMI-Ausgang, für den allerdings ein Extrakabel gekauft werden muss, auf einem passenden Fernseher ausgegeben werden. Die Qualität ist dabei nicht mehr ganz so gut wie auf dem kleinen Display, zudem brauchen die Filme viel Speicherplatz. Das Betrachten ist nach einigen Minuten auch recht anstrengend. Die Auflösung der Fotos beträgt drei Megapixel in 3D und fünf Megapixel in 2D. Die Qualität von Fotos und Videos in 2D ist gut, dazu unterstützen Autofokus und Fotolicht den Anwender.
Ein Problem scheint die 3D-Technologie noch für aktuelle Akkus zu sein: Beim Spielen in 3D kann man praktisch zusehen, wie die Kapazität schwindet, mehr als eine bis zwei Stunden sind bei gleichzeitigem Mobilfunkempfang kaum möglich. Dabei ist der Akku mit 1.500 mAh eigentlich üppig dimensioniert, was auch zum hohen Gewicht von 168 Gramm beiträgt.
Der schlappe Kraftspender ist allerdings das einzige größere Problem des koreanischen 3D-Smartphones. LG hat die neue Technologie gut umgesetzt und wird dafür sicher ein paar Käufer finden. Es gab in der Vergangenheit schon technische Pioniere, die deutlich schlechter waren. Für die breite Masse der Anwender ist das Thema 3D aber wohl noch zu teuer und in der Anwendung eingeschränkt.

Bewertung





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