Große Leistung im großen Format

Test Nokia N900: Große Leistung im großen Format

Ansonsten zeigt sich die Maemo-Oberfläche nicht grundlegend anders als die anderer Touchscreen-Handys und Betriebssysteme. Dem Anwender stehen diverse Icons für Schnellzugriffe zur Verfügung, die auf vier per Finger schiebbare Startbildschirme verteilt werden. Dazu gibt es ein übersichtliches Hauptmenü, das Nokia nicht mit Icons überfrachtet hat. Optisch wirkt das Ganze sehr ansprechend und regt den Anwender zum Ausprobieren an. Eine gute Idee ist auch die auf dem Gerät vorinstallierte Bedienungsanleitung mit integrierter Suchfunktion, die sich im Ordner für Dokumente über den Dateimanager finden lässt.
Etwas lästig ist allerdings, dass außer dem Wählfeld des Telefons und des Adressbuchs alle Menüs grundsätzlich quer angezeigt werden müssen. Die Bedienung des großen Telefons mit einer Hand ist so kaum möglich. Ebenfalls irritierend: Nokia hat nur wenige Situationsprofile vorinstalliert und die SMS-Funktion tief in den Menüs versteckt. Eine MMS-Funktion haben wir gar nicht gefunden, offenbar wollen die Finnen, dass der Anwender vorwiegend ihr – durchaus gut gestaltetes – E-Mail-Programm zum Versand von Bildern verwendet.
Eine wichtige Bedingung für den Erfolg des neuen Betriebssystems dürfte die schnelle und umfangreiche Verfügbarkeit von Applikationen sein. Während der Nokia-eigene Ovi-Store erst demnächst passende Software für das N900 bereithalten wird, gibt es unter http://maemo.org immerhin rund 100 kostenlose Programme zum Download, die teilweise das große Potenzial des N900 erahnen lassen.
Gezeigt wird die multimediale Pracht auf einem sehr großen Display mit 9,1 Zentimetern Diagonale und einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln, die sogar noch höher als VGA ist. Die Anzeige ist auch sehr hell und selbst für Filme geeignet, wobei sie bei häufiger Inanspruchnahme den Akku entsprechend belastet. Für die Bedienung des gut reagierenden resistiven Touchscreens gibt es einen Stift am Gehäuse, der aber selten gebraucht wird, da die meisten Schaltflächen groß genug dargestellt werden. Gegeizt haben die Finnen nur mit Tasten, denn das N900 hat keine Ruftasten auf dem Gehäuse, und auch spezielle Tasten zur Navigation durch die Menüs oder zumindest zum Aufruf des Hauptmenüs fehlen auf der ausziehbaren QWERTZ-Tastatur.
Diese ist zwar ausreichend groß dimensioniert, die Bedienbarkeit leidet aber unter der schlecht zu drückenden oberen Reihe, die zu nah am Gehäuse sitzt. Platz genug wäre eigentlich vorhanden, da das Tastenfeld gerade einmal die Hälfte der Fläche der Oberseite einnimmt und einfach nicht weit genug herausgezogen wird.




Das könnte Sie auch interessieren