Samsung Blue Earth S7550 im Test
11.12.2009, 11:28 Uhr
Das Handy fürs gute Gewissen
Wiederverwertete Materialien und eine Ladefunktion per Solarzelle kennzeichnen das Samsung Blue Earth und machen es zu einem interessanten Gerät - nicht nur für ökologisch angehauchte Mobiltelefonierer.
Handy und Öko, das passte bisher nicht allzu gut zusammen. Denn Schadstoffe in den Chips und wenig umweltfreundliche Gehäuse machten Mobiltelefone eher zu Umweltsündern. Große Hersteller wie Nokia oder Samsung versuchen das schon seit geraumer Zeit zu ändern – zum Beispiel durch stromsparende Ladegeräte.
Jetzt kommt mit dem Blue Earth S7550 vom koreanischen Hersteller sogar ein spezielles Gerät, das Kunden mit hohen Umweltansprüchen bedienen soll. Es wird ab Januar über den Fachhandel verkauft und soll für knapp 400 Euro diverse Öko-Attribute mit den Tugenden eines herkömmlichen Mobiltelefons verbinden. Vom Verkaufserlös jedes Gerätes spendet Samsung zudem jeweils 2,50 Euro an ein Projekt des World Wildlife Fund in der Uckermark. Wir konnten bereits ein Vorserienexemplar des Blue Earth testen.
So mancher Kunde wird das „grüne“ Handy, das in einem Recycling-Karton daherkommt, aber allein schon wegen seiner wunderbar schimmernden blauen Lack-Hülle haben wollen. Dieser sieht man nicht an, dass sie komplett aus recyceltem Plastik besteht: Die Verarbeitung und die Anmutung sind ohne Tadel. Lediglich der MicroSD-Slot unterm Akkudeckel und die ungeschützte Linse der Kamera stören.
Besonders ungewöhnlich ist die Rückseite des Touchscreen-Telefons, die komplett von Solarzellen eingenommen wird. Sie sollen helfen, das Handy zu laden, wobei sie aber den herkömmlichen Akku nicht dauerhaft ersetzen sollen. Eine Stunde in der Sonne oder unter starkem Lichteinfall sollen gerade einmal zehn Minuten Sprechzeit bringen, das volle Laden des Akkus per Solar dauert demnach 55 Stunden. Beruhigend ist da, dass Samsung dem Blue Earth einen nach unseren ersten Erfahrungen ordentlichen Akku mitgegeben hat, zu dessen Leistungen es leider noch keine Werksangaben gibt. Wer die Solarzellen nutzen will, muss dies nicht extra einstellen, sondern legt das Handy einfach in die Sonne oder unter helles Licht und profitiert so von der zusätzlichen Gratis-Energie.
Samsung Blue Earth S7550 im Test: Das Handy fürs gute Gewissen
Großer Touchscreen
Ansonsten präsentiert sich das Telefon sehr ähnlich den anderen Touchscreen-Modellen des Herstellers mit proprietärem Betriebssystem. Die Bedienung erfolgt über einen großen Touchscreen mit 7,6 Zentimetern Diagonale und der guten Auflösung von 240 mal 400 Pixeln. Auf insgesamt drei Screens, die mit dem Finger bewegt werden können, kann der Anwender Widgets und Icons nach seinem Geschmack platzieren.
Ansonsten präsentiert sich das Telefon sehr ähnlich den anderen Touchscreen-Modellen des Herstellers mit proprietärem Betriebssystem. Die Bedienung erfolgt über einen großen Touchscreen mit 7,6 Zentimetern Diagonale und der guten Auflösung von 240 mal 400 Pixeln. Auf insgesamt drei Screens, die mit dem Finger bewegt werden können, kann der Anwender Widgets und Icons nach seinem Geschmack platzieren.
Zu den besonderen Programmen des Blue Earth gehört ein Schrittzähler, mit dem der Anwender feststellen kann, wie viele Kalorien er verbraucht hat. Die Bedienung ist einfach und intuitiv und auch die Menüwechsel erfolgen zügig. Optisch ansprechend und gut zu nutzen sind einzelne Funktionen wie die Bluetooth-Anzeige der gekoppelten Geräte oder das Menü für die verfügbaren WLANs.
Der Touchscreen reagiert meist auf Anhieb, hakt aber in einigen Menüs, was Samsung bis zum Serienstart nächsten Monat noch beseitigen will. Beim Schreiben von SMS sind die virtuellen Tasten allerdings recht klein geraten, und die T9-Hilfe macht nicht immer logische Vorschläge.
„Öko ohne Verzicht“ scheint auch das Motto bei der Ausstattung zu sein, denn der Anwender muss kaum Abstriche machen. Die 3,2-Megapixel-Kamera hat einen Autofokus und schießt recht gute Bilder, die manchmal aber zu dunkel sind. Mit 180 Megabyte ist der Speicher durchschnittlich bemessen, zumal Samsung keine Speicherkarte für den MicroSD-Slot mitliefert. Schnelle Daten sind dagegen kein Problem, denn HSDPA mit 3,6 Mbit/s und WLAN sind an Bord. Der GPS-Empfänger kann nur zum Geotagging verwendet werden.
Voll alltagstauglich
Grundsätzlich ist die Idee eines besonders umweltfreundlichen Handys richtig. Samsung nennt es selbst keine Revolution, aber einen Schritt in eine neue Richtung. Gut gefallen hat uns auf jeden Fall, dass der Anwender keine Abstriche im Alltag machen muss und ein ganz normales Handy erhält. Für den Fachhandel ist das Blue Earth auf jeden Fall ein interessantes Zusatzprodukt.
Grundsätzlich ist die Idee eines besonders umweltfreundlichen Handys richtig. Samsung nennt es selbst keine Revolution, aber einen Schritt in eine neue Richtung. Gut gefallen hat uns auf jeden Fall, dass der Anwender keine Abstriche im Alltag machen muss und ein ganz normales Handy erhält. Für den Fachhandel ist das Blue Earth auf jeden Fall ein interessantes Zusatzprodukt.