Handy-Strahlung: Mikrowelle am Ohr
Der Maximalwert liegt bei 2,0 Watt pro Kilogramm
Seit 2007 testen die Hersteller der Mobiltelefone hier unter denselben Bedingungen wie etwa dem maximal zulässigen Abstand zum Nutzer während der Messung. Außerdem erfolgt die Analyse der aktuellen Absorptionsrate stets bei voller Sendeleistung, was in der Praxis quasi nie auftritt, da die Mobiltelefone ihre Sende- und Empfangsleistung fortwährend anpassen. Wer ständig in einem Gebiet mit sehr schwacher Netzabdeckung unterwegs ist, muss also mit einer höheren Strahlenbelastung rechnen.
Wie niedrig die SAR-Werte aktueller Smartphones sind, zeigt sich beispielsweise am Galaxy S6 Edge+ von Samsung, das gerade einmal einen Wert von 0,22 Watt pro Kilogramm erreicht. Aber auch billigere Geräte haben meist einen Wert, der die Obergrenze deutlich unterschreitet, so zum Beispiel das Sony Xperia E4g mit 0,44 W/kg. Neben diesem Wert, der dem Szenario „Telefonieren mit Handy am Ohr“ zugeordnet wird, geben die etliche Hersteller auch einen Zahl für den Anwendungsfall „Betrieb am Körper“ an. Dieser ist relevant, wenn das Smartphone beispielsweise automatisch E-Mails abruft.
Hier sind allerdings die Abstände zwischen Gerät und Körper nicht einheitlich, weshalb die Werte nicht genau vergleichbar sind. Eine gute Übersicht findet sich auf den Seiten des Bundesamts für Strahlenschutz unter www.bfs.de. Laut einer Erhebung der Behörde vom Dezember 2015 liegen 50 Prozent der aktuellen Smartphones beim Tragen am Körper unterhalb der Schwelle von 0,6 Watt pro Kilogramm und wären damit für das Umwelt-Label „Blauer Engel“ zertifiziert.
Wenn der Kunde trotz der oben genannten Zahlen skeptisch bleibt, empfiehlt sich für ihn ein Headset, da die Strahlung beim Telefonieren nicht am Kopf auftritt. Bei dieser Gelegenheit kann man dem Kunden auch die mitunter immer noch verbreitete Angst vor der Strahlung von Sendemasten nehmen. Diese senden zwar viel stärker als ein Mobiltelefon, aber bereits ab einer Entfernung von wenigen Metern um die Antenne sinkt die Strahlung auf unter ein Prozent des Anfangswertes. Aber: Anerkannte Langzeitstudien zu möglichen Auswirkungen durch Mobilfunk gibt es auch im Jahr 2016 noch nicht.