Das Warten hat ein Ende
12.09.2012, 19:58 Uhr
Hier kommt das iPhone 5
Apple präsentiert das iPhone 5. Es ist dünner und viel leichter, außerdem wurde die Hardware mit LTE und einem größeren Display optimiert. Revolutionär Neues gibt es aber nicht.
Nach Monaten voller Gerüchte hat heute Abend das neue iPhone 5 in San Francisco vorgestellt. Apple hat seinen millionenfach verkauften Bestseller in fast allen Punkten optimiert, die ganz große Revolution blieb aber aus.
Offensichtlich sind die Änderungen am Gehäuse, auch wenn die generelle Designlinie erhalten blieb. Die neue Optik umfasst vor allem ein schlankeres Gehäuse mit nur noch 7,6 Millimetern Tiefe und einem um 20 Prozent auf 112 Gramm deutlich gesunkenen Gewicht. Die Hülle besteht aus eloxiertem Aluminium und sieht - zumindest auf den Fotos - sehr edel aus. Sie kommt in weiß-silber und schwarz-grau.
Die Anzeige wächst auf vier Zoll, das Telefon wird dabei aber nur höher und nicht breiter. Die Auflösung bleibt mit 1.136 x 640 Pixeln minimal besser als beim 4S. Das größere Retina-Display erlaubt es, eine weitere Reihe Apps darzustellen. Wichtige Apps werden an das neue breitere 16:9-Format in der Querdarstellung angepasst, ältere Apps laufen auch, allerdings mit Rand.
Das neue Modell hat wieder einen schnelleren Prozessor: Der "A6" soll doppelt so flott sein wie das bisherige Modell, es ist aber nicht bekannt, wie viele Kerne er hat.
Auch der Akku soll leistungfähiger sein, allerdings ist die Sprechzeit mit 8 Stunden gleich geblieben und die Verbesserung der Standby-Zeit auf 225 Stunden scheint nur gering. Offenbar ist auch die Nano-Sim integriert, die nochmal etwas kleiner als die Micro-Sim ist.
Optimiert hat Apple die Kamera namens "iSight", die mit 8 Megapixel auslöst, aber deutlich schneller sein soll und bei schlechtem Licht besser aufhellen kann. Die Saphir-Kristall-Abdeckung soll zudem besseren Schutz gewährleisten. Neue Funktionen sind Panorama-Bilder und die Möglichkeit, Fotos beim Filmen von Videos zu machen. Für Videos gibt es jetzt auch einen Stabilisator und eine Gesichtserkennung. Die verbesserte Frontkamera nimmt Videos mit bis zu 720p und Fotos mit 1,2 Megapixel auf.
Neues Betriebssystem iOS 6
Das Audiosystem wurde mit einem dritten Mikrofon und komplett neuentwickelten Kopfhörern aufgepeppt. Wie erwartet gibt es auch einen neuen Stecker, den "Lightning Connector", der den Port Connector ersetzt. Er ist 80 Prozent kleiner geworden und soll laut Apple "in den nächsten 10 Jahren" Verwendung finden. Ein zusätzlich zu erwerbender Adapter für altes Zubehör wird ebenfalls kommen - was er kostet, ist noch offen.
Wie erwartet ist beim neuen iPhone LTE integriert; welche Bänder konkret unterstützt werden, ist aber noch unklar. Als Partner für Deutschland wurde auf der Präsentation die Deutsche Telekom genannt. Vorhanden sind auf jeden Fall HSPA+ und WLAN-n sowie Bluetooth 4.0. Nicht unterstützt wird überraschenderweise NFC, und auch einen Speicherkarten-Slot muss man weiter suchen. Die Speichergrößen von 16, 32 und 64 GB entsprechen denen des Vorgängermodells.
Als Betriebssystem wird das neue iOS 6 an Bord sein: Eine neue Karten-App schickt Google Maps und wohl auch viele andere Navi-Apps auf dem iPhone in den Ruhestand. Sie bietet eine Turn-by-Turn-Navigation und 3D-Grafiken von Gebäuden. Auch die Spracherkennung Siri wurde optimiert, Facebook besser ins Interface integriert. Passbook sammelt wichtige Informationen wie Tickets in einer sicheren App.
Ein kostenloses Update auf iOS 6 für alle anderen Modelle ab dem iPhone 3G S soll ab dem 19. September verfügbar sein.
Preise und Erscheinungstermin
Die Preise bleiben wie beim iPhone 4S: Los geht es mit 199 US-Dollar für die Version mit 16 GB, außerdem kommen 32 GB für 299 US-Dollar und 64 GB für 399 US-Dollar. Diese Preise gelten mit Vertrag für die USA, die deutschen Preise nannte Apple noch nicht. Vorbestellungen sind ab dem 14. September möglich; ausgeliefert wird auch in Deutschland ab dem 21. September.
Außerdem hat Apple zwei neue iPod-Modelle gezeigt, die im Oktober kommen: Ein neuer iPod Nano bildet den Einstieg, während der iPod Touch an ein iPhone ohne Mobilfunk erinnert. Letzterer hat iOS 6 und Siri sowie einen A5-Prozessor. Für Connectivity sorgen Bluetooth und WLAN. Erstmals gibt es auch 5 bunte Farben für das Gehäuse.
Nicht gezeigt wurde ein im Vorfeld von manchem erwartetes kleines iPad-Modell mit 7-Zoll-Display, das wohl zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert werden dürfte. Bei immerhin 84 Millionen bis Juni verkauften Apple-Tablets ist das iPad eine große Erfolgsgeschichte für Apple.