Test Nokia Lumia 800 01.12.2011, 15:21 Uhr

Neuland für Nokia

Das erste Windows Phone der Finnen ist da: Das Lumia 800 versucht sich vor allem optisch von den Konkurrenten abzuheben. Was das Gerät auf dem Kasten hat, zeigt unser Test.
Von Hoffnungsträger bis Lichtgestalt: Die Bezeichnungen, die Nokia-Manager für ihr neues Smartphone finden, sind vielfältig. Mit Windows Phone als Betriebssystem wollen die Finnen endlich wieder auf dem Smartphone-Markt in die Offensive gehen und eine Alternative zur Flut der Android-Konkurrenten anbieten. Das Lumia 800 wurde innerhalb weniger Monate zur Serienreife gebracht, jetzt muss es sich im Test beweisen.
Das Smartphone repräsentiert die zweite Generation der neuen Windows-Phone-Geräte, die wieder recht strengen Hardware-Vorgaben von Microsoft unterliegen. Auch das Design wird davon bestimmt, doch im Rahmen des Machbaren haben die Finnen einiges geleistet. Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Lumia wie aus einem Guss wirkt: Die glatte Hülle ist aus Kunststoff und außer im klassischen Schwarz auch in Rosa und Blau erhältlich. Fast die gesamte Oberseite wird von dem Display aus kratzfestem Gorilla-Glas eingenommen.
Der MicroUSB-Ladestecker und der Slot für die Micro-SIM-Karte befinden sich unter etwas unpraktischen Abdeckungen auf der Stirnseite des Telefons. Der Akku ist wenig kundenfreundlich fest eingebaut, und auch einen Slot für die Speicherkarte sucht der Anwender wie bei allen Windows-Geräten vergeblich. Die intern verfügbaren 16 Gigabyte sind eigentlich ausreichend, zumal der Anwender auch 25 Gigabyte freien Cloud-Speicher erhält.

Flotter Prozessor

Ein Schmuckstück ist das Display, das sich nahtlos in die Hülle einfügt und leicht nach oben gewölbt ist. Mit einer Diagonale von 9,2 Zentimetern (3,7 Zoll) ist es ausreichend groß, die Darstellung mit 480 x 800 Pixeln schön scharf. Überzeugen können die Leuchtkraft und die kräftigen Farben der Clear-Black-Amoled-Anzeige. Der Touchscreen reagiert sehr gut und spontan auf alle Eingaben. Einen Dualcore-Prozessor hat das Lumia zwar noch nicht, sein Arbeitstempo muss sich dank eines schnellen 1,4-GHz-Kerns von Qualcomm aber dennoch nicht verstecken.
Verzögerungen gibt es im Alltag keine; die Kamera steht nach einem Druck auf die Direkttaste nach zwei Sekunden bereit. Auch der Internet Explorer zeigt sich bei der aktuellen „Mango“-Version von Windows Phone stark verbessert und ist schnell. Ansonsten ist die Bedienung mit den Kacheln auf der Benutzeroberfläche typisch für dieses Betriebssystem: schön anzusehen, aber leider auch wenig flexibel, etwa was den Zugang von Mediendateien betrifft, die über den Zune-Player synchronisiert werden.
Nokia-spezifisches findet sich kaum, nur die Gratisnavigation bieten die Finnen exklusiv. Deren Mehrwert sollte allerdings nicht unterschätzt werden, zumal inzwischen weltweit Karten zum kostenlosen Download bereitstehen. Der Akku zeigt eher durchschnittliche Leistungen und hält kaum länger als einen Tag. Die 8-Megapixel-Kamera verwendet eine Optik von Carl Zeiss und schießt gute Bilder. Vor allem bei Tageslicht stimmen die Farben und auch die Kontraste; das Fotolicht ist allerdings eher schwach. Die Videoaufnahmen sind mit 30 Frames pro Sekunde und 720p ebenfalls gut

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